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Formale Methoden zur Energie-sicheren Testerzeugung für digitale Schaltungen

Antragsteller Professor Dr. Rolf Drechsler, seit 10/2017
Fachliche Zuordnung Elektronische Halbleiter, Bauelemente und Schaltungen, Integrierte Systeme, Sensorik, Theoretische Elektrotechnik
Förderung Förderung von 2016 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 290826165
 
Erstellungsjahr 2019

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Ein überaus wichtiger Teil des Fertigungsprozesses von Computerchips ist der Test auf Fertigungsfehler. Hierfür werden spezielle Tests generiert, die die Abwesenheit von Fehlern überprüfen und defekte Chips aussortieren sollen. Das Verhalten der Tests ist allerdings aufgrund der eingebauten Teststrukturen hochgradig nicht-funktional. Insbesondere ist der Energieverbrauch der Tests signifikant höher als im funktionalen Gebrauch. Es muss daher sichergestellt werden, dass die angelegten Testmuster die Ergebnisse des Tests nicht verfälschen. Dies kann unter Umständen geschehen, wenn es durch eine hohe Energieaufnahme zu einem Spannungsabfall kommt, der im funktionalen Modus nie aufgetreten wäre. Auch kann eine regional zu hohe Energieaufnahme zu Beschädigungen und vorzeitigen Alterungseffekten führen. Daher wird der Test vor der finalen Abnahme und Beginn der Fertigung einer Analyse unterzogen, ob dieser energieunsicher ist. Hierbei kommt es unter anderem zu zwei Problemen. Um die Testkosten niedrig zu halten, wird eine möglichst kleine Testmenge gewünscht. Bisherige Ansätze führen jedoch zu einer signifikanten Erhöhung der Testmusteranzahl, bzw. zu einem Verlust von Fehlerüberdeckung. Des Weiteren sind die derzeit eingesetzten akkuraten Verfahren zur Energieanalyse von Tests derart rechenintensiv, dass die Analyse nur für einen Bruchteil der Testmuster durchgeführt werden kann. Es muss also eine Vorauswahl getroffen werden. Bisherige Methoden zur Vorauswahl von Tests beruhen allerdings auf einer simplifizierten Methode, die zwar schnell ist, aber mit keinen oder nur geringen Informationen über das Layout arbeiten und damit nur ungenügende Vorhersagequalität bietet. Um die Probleme zu beheben, wurden in diesem Projekt neue Methoden entwickelt. Für die zielgerichtete Erzeugung von energiesicheren Testmustern wurde ein SAT-basiertes Optimierungsverfahren entwickelt, welches die Transitionsaktivität während der Testanwendung global als auch regional minimiert. Insbesondere wurde hier Wert auf eine kompakte Testmenge gelegt. Die Arbeiten haben gezeigt, dass die robusten Lösungsalgorithmen in der Lage das komplexe Problem zu lösen und energiesichere Tests zu erzeugen. Des Weiteren wurde die Transient Power Activity (TPA) Metrik entwickelt, die die logische Transitionsaktivität eines Tests mit Layoutdaten verknüpft und somit die Qualität der approximativen Energieanalyse signifikant verbessert. Maschinelle Lernverfahren werden genutzt, um potentiell anfällige Schaltungsregionen zu identifizieren. Der industrielle Entwurfsablauf wurde um eine Rückmeldungsschleife erweitert, welcher Informationen über anfällige Regionen in die Testgenerierung zurückspielt. Weiterhin wurde eine Vorhersagemethode basierend auf maschinellen Lernverfahren entwickelt. Dieses ist mittels Trainingsdaten in der Lage das Energieprofil eines Tests mit hoher Qualität vorherzusagen. Die in diesem Projekt entwickelten Ansätze sind in der Lage potentiell energieunsichere Tests zu erkennen und zu ersetzen. Damit wird die Zuverlässigkeit der für den Fertigungstest wichtigen Energie-Analyse stark erhöht.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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