Detailseite
Projekt Druckansicht

Empfänglichkeit des Epithels des aviären Respirations- und Reproduktionstrakts für Infektionen durch das Virus der aviären infektiösen Bronchitis (AIBV)

Fachliche Zuordnung Tiermedizin
Förderung Förderung von 2006 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 29325278
 
Der Respirationstrakt ist eine der häufigsten Eintrittspforten für Mikroorganismen. Eine Reihe von Viren nutzen Sialinsäuren als Rezeptordeterminanten, um das respiratorische Epithel zu infizieren. Vor kurzem haben wir dies auch für das Virus der aviären infektiösen Bronchitis (AIBV) gezeigt. Dieses Virus zählt weltweit zu den wichtigsten Krankheitserregern beim Huhn, sei es als primär pathogener oder Faktorenkrankheiten begünstigender Erreger. Über die Bindungsstellen für AIBV im Respirationstrakt ist nichts bekannt. Um diesen Aspekt der Pathogenese der AlBV-Infektion besser zu verstehen, werden wir das respiratorische Epithel der Hühner näher untersuchen. Als Modellsysteme dienen auf Filtern gezüchtete differenzierte Epithelzellen und Lungenpräzisionsschnitte. Durch histochemische Analysen mit Lektinen wird die Expression von Sialinsäuren untersucht. Dabei liegt das Augenmerk nicht nur auf quantitativen, sondern auch auf qualitativen Unterschieden, d.h. im Vergleich der a2,3- und cc2,6-gebundenen Sialinsäuren. Weiterhin wird die Empfänglichkeit verschiedener Abschnitte des Respirationstrakts für eine AlBV-Infektion analysiert. Mittels Neuraminidase-Behandlung werden die Sialinsäuren von der Oberfläche des Epithels entfernt und so ihre Bedeutung für die AlBV-Infektion untersucht. Durch differenzielle Desialylierung wird ermittelt, ob die einzelnen Zelltypen des Respirationstraktes in gleicher Weise auf Sialinsäuren angewiesen sind. Auch AlBV-Variantstämme sollen in Hinblick auf ihr Bindungsvermögen vergleichend untersucht werden. Es ist zu erwarten, dass die Ergebnisse dieser Studien wichtige Beiträge zum Verständnis der Zell-Erreger-Interaktion der AlBV-Infektion liefern werden. Es bleibt darüber hinaus abzuwarten, ob sich das Bindungsverhalten verschiedener AIBV Varianten diagnostisch verwerten lässt.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Beteiligte Person Professor Dr. Georg Herrler
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung