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Lokalisierung von globaler Klimawandelpolitik in Vanuatu: Rezeption von Wissen und kulturelle Transformationen

Fachliche Zuordnung Ethnologie und Europäische Ethnologie
Förderung Förderung von 2016 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 298643416
 
Der globale anthropogene Klimawandel betrifft Menschen weltweit nicht nur in Form von Umweltveränderungen. Klimawandel ist gleichzeitig ein kulturelles Phänomen im weitesten Sinn, welches auch Wissenstransfer und Interaktionen zwischen globaler und lokaler Ebene mit einbezieht. Drei neuere Entwicklungen, die ein Resultat globaler Debatten über Klimawandel sind, sollen in diesem Forschungsprojekt im Mittelpunkt stehen: konkrete Maßnahmen werden durchgeführt, die zum Klimaschutz beitragen oder eine Anpassung menschlicher Lebensweisen an die widrigen Auswirkungen des Klimawandels initiieren bzw. fördern sollen, Informationen über Klimawandel werden über Medien verbreitet, und es kommt zu rechtlichen und wirtschaftlichen Veränderungen. Auf all diesen Wegen wird neues Wissen an Menschen herangetragen. Das zentrale Ziel des vorliegenden Forschungsprojekts ist es, zwei Prozesse zu betrachten, die mit diesen Entwicklungen in Zusammenhang stehen. Erstens wird untersucht, wie lokale Akteure Wissen, mit dem sie in diesem Kontext in Kontakt kommen, rezipieren, wie sie es während des Rezeptionsprozesses interpretieren, verändern oder ob sie es übernehmen oder ablehnen. Zweitens wird untersucht, welche Veränderungen dies für die Menschen nach sich zieht; dabei stehen kulturelle Transformationen und insbesondere ein möglicher Wandel von grundlegenden ontologischen Prinzipien im Zentrum. Diese Sichtweise eröffnet eine neue Perspektive auf das Thema Klimawandel, indem in bisherigen ethnologischen Forschungen noch unberücksichtigte Aspekte miteinbezogen und vernachlässigte Folgeprozesse in den Blick genommen werden. Die Ergebnisse werden zu einer Weiterentwicklung der ethnologischen theoretischen Debatte über Wandel und Persistenz von Mensch-Umwelt-Beziehungen und über ontologische Transformationen beitragen. Das Forschungsprojekt wird im pazifischen Inselstaat Vanuatu durchgeführt - ein Land, in dem Klimawandel auf politischer Ebene seit über einem Jahrzehnt intensiv diskutiert wird und in dem zahlreiche Entwicklungsprojekte mit dem Ziel, den BewohnerInnen Vanuatus eine Anpassung an den Klimawandel zu ermöglichen, durchgeführt werden. Um die Ziele des Projekts zu erreichen, findet eine ethnologische Feldforschung an zwei Orten in Vanuatu statt, bei der verschiedene qualitative Methoden angewandt werden. Durchgeführt wird diese vom Antragsteller und einer Mitarbeiterin als Kombination von Einzel- und Teamforschung, um den in vielen Bereichen streng getrennten Domänen von Frauen und Männern gerecht zu werden und um gleichzeitig Unterschieden innerhalb Vanuatus, wie beispielsweise den Differenzen zwischen ländlich und städtisch geprägten Regionen, Rechnung tragen zu können.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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