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Tight Junction-Proteine: Rolle in der Ionenhomöostase und Blutdruckregulation

Fachliche Zuordnung Anatomie und Physiologie
Förderung Förderung von 2006 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 21131654
 
Erstellungsjahr 2015

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Dem Transport und der Barrierefunktion durch die Zellverbindungen der Tubulusepithelzellen (Tight Junctions) kommt eine wichtige Rolle bei der Wasser- und Ionenhomöostase zu. Somit liegt nahe, dass einzelne renale Tight Junction-Proteine auch wichtig für die Blutdruckregulation sind. Um den Effekt der beiden Tight Junction-Proteine Claudin-3 und Claudin-10 für die Salzresorption in der Niere und Regulation des Blutdrucks zu untersuchen, wurden Mausmodelle mit Claudin-3- und -10-Gendefizienz erstellt. Hierbei wurede eine Strategie angewandt ("Cre-Lox"), bei der parallel sowohl eine ubiquitäre als auch eine nieren- oder nierensegmentspezifische Inaktivierung der Genexpression realisiert werden kann. Dies ermöglichte eine Untersuchung von Claudin-3- und Claudin-10-Effekten sowohl in renalen als auch in extrarenalen Geweben. Claudin-3-Mangel bewirkte keine auffälligen Veränderungen der Mäuse, insbesondere zeigten sich keine Barriereveränderungen im Darmepithel (welches als Modell für die Niere untersucht wurde). Allerdings fanden wir eine Zunahme lymphozytärer Infiltrate in verschiedenen Organen, so dass vermutet wird, dass Claudin-3 zur Barrierefunktion gegenüber zellulären Infiltrationen beiträgt. Nach Abschluss dieses nicht weiter geförderten Projekts fand sich in Zusammenarbeit mit der Gruppe von Helga de Vries bei Claudin-3-Mangel eine bedeutsame Veränderung in der neuronalen Barriere und Verhaltensmuster, die der schwerwiegenden humanen Erkrankung Multiple Sklerose entsprechen. Claudin-10-Mangel wurde aus methodischen Gründen organspezifisch erzeugt (konditioneller Knockout). Bei diesen Tieren trat eine Hypermagnesiämie und eine Nephrocalcinose auf. Dies zeigte dass Claudin-10 essentiell für den Transport dieser beiden Ionen im aufsteigenden Ast der Henle-Scheife ist. In diesem Zusammenhang wurden Gene identifiziert, die zu Magnesiummangelerkrankungen beitragen. Hierbei haben wir eine neues Gen (CNNM2) gefunden und charakterisiert.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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