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Lyrikologie. Konturen eines Forschungsfeldes

Fachliche Zuordnung Allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft; Kulturwissenschaft
Förderung Förderung von 2016 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 299290921
 
Erstellungsjahr 2020

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Netzwerk hatte zum Ziel, den Arbeitsbereich Lyrikforschung schärfer als bisher zu konturieren und dazu beizutragen, ein klar umrissenes Forschungsfeld Lyrikologie zu etablieren. Analog zu den Teilbereichen der allgemeinen Literaturwissenschaft, die sich der Erforschung von erzählenden und dramatischen Texten widmen, sollte die Netzwerkarbeit einen Anstoß geben, die systematische Erschließung der dritten Großgattung der Literatur stärker in den Fokus der Literaturwissenschaft zu rücken. In insgesamt sechs Arbeitstreffen wurden zentrale Arbeitsgebiete einer solchen Lyrikologie in den Blick genommen. Sie widmeten sich folgenden Themen: 1) Typisch lyrisch? 2) Funktionen der Lyrik 3) Lyrische Zeitkonzepte 4) Sprachmodalität der Lyrik 5) Methoden der Lyrikanalyse 6) Lyrik und Raum. Vier Komplexe, um die die Diskussionen der Netzwerktreffen immer wieder kreisten, haben sich als zentral für die zukünftige lyrikologische Arbeit erwiesen: 1. Im Hinblick auf die Frage nach methodischen Konsequenzen aus einer soziohistorisch orientierten Herangehensweise an Lyrik, herrschte Einigkeit darüber, dass Regeln und Konventionen der Praxis Lyrik stärker als bisher in den Blick genommen werden sollten. 2. Auch wenn es zweifelhaft ist, ob und inwiefern Lyrik als Kommunikation verstanden werden kann, scheint weiterhin Klärungsbedarf im Hinblick auf die Frage zu bestehen, ob es gegebenenfalls sinnvoll sein könnte, ein Metamodell kommunikativer Rollen für die Lyrik zu entwickeln. 3. Das Funktionsspektrum der Lyrik verdient umfassendere Aufmerksamkeit, als dies bisher der Fall war. 4. Obwohl Fragen der Sprachmodalität der Lyrik eine große Bedeutung für die Lyrikforschung haben, fehlen der Lyrikologie wichtige Analysewerkzeuge, um alle relevanten Aspekte der Sprachmodalität von Lyrik und ihrer medialen und performativen Einbettung zu beschreiben. Die Arbeitsgruppe ist dementsprechend bestrebt, weitere Forschungsprojekte in diesem Bereich durchzuführen. Insgesamt weisen die Beiträge und Diskussionen des Netzwerks darauf hin, dass eine Ausweitung des Gegenstandbereichs und eine Infragestellung und Ergänzung etablierter Begriffe der Lyrikforschung wünschenswert sind.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • Grundfragen der Lyrikologie Band 2: Begriffe, Methoden und Analysedimensionen. Berlin, New York: de Gruyter 2021
    Claudia Hillebrandt, Sonja Klimek, Ralph Müller und Rüdiger Zymner (Hg.)
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1515/9783110499391)
 
 

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