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FOR 816:  Biodiversity and Sustainable Management of a Megadiverse Mountain Ecosystem in South Ecuador

Fachliche Zuordnung Biologie
Förderung Förderung von 2007 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 29937865
 
Im weltweiten Vergleich sind die Anden Ecuadors ein Bereich höchster Artenvielfalt, wobei die Bergwälder einen maßgeblichen Anteil der Organismen beheimaten. Gleichzeitig weist Ecuador die höchsten jährlichen Entwaldungsraten (4 %) in Südamerika auf und gehört damit zu den "TopTen" aller tropischen Länder. Hauptgrund für die Zerstörung des Waldes ist die Armut der ländlichen Bevölkerung, die mit landwirtschaftlicher Nutzung der gerodeten Flächen ihre Einkommenssituation verbessern möchte. Durch nicht angepasste Nutzungssysteme kommt es zur Degradierung der Landschaft, sodass die permanente Verschlechterung der Ertragssituation eine soziale Abwärtsspirale einleitet. Nachteilige Folgen sind ein rapider Rückgang der Artenvielfalt, der Funktionsfähigkeit des Ökosystems und der Bereitstellung von ökosystemaren Dienstleistungen. Lokale Entscheidungsträger, die bei der Entwicklungsplanung die heutigen und zukünftigen Belange berücksichtigen wollen, stehen vor dem Problem, auf einer weitgehend unvollständigen ökologischen Wissensbasis operieren zu müssen. Diese Problematik trifft insbesondere auf das Untersuchungsgebiet dieser Forschergruppe zu, die "Reserva Biológica San Francisco" (RBSF), ein Zentrum der Artenvielfalt im Tal des Rio San Francisco in den tropischen Ostanden Südecuadors.
Hauptziel der Forschergruppe ist es, auf der Wissensbasis von zehn Jahren ökosystemarer Forschung im RBSF-Gebiet die Frage zu beantworten, ob nachhaltige Landnutzungssysteme entwickelt werden können, die gleichzeitig
(1) die Artenvielfalt sowie die ökosystemaren Prozesse und Dienstleistungen erhalten,
(2) verloren gegangene Vielfalt und Nutzbarkeit wiederherstellen
(3) und die Lebenssituation der einheimischen Bevölkerung verbessern.
In 25 Teilprojekten arbeiten Wissenschaftler aus den verschiedensten Fachgebieten der Lebens-, Geo- und Sozialwissenschaften zusammen. Um die interdisziplinären Fragen beantworten zu können, forschen die Arbeitsgruppen gemeinsam auf einer 11 km² großen Kernfläche um die Forschungsstation ECSF (Estación Científica San Francisco). Mit Geländeaufnahmen und gezielten ökologischen Experimenten werden insbesondere die Wechselwirkungen zwischen Organismen untereinander bzw. mit ihrer Umwelt untersucht, um die Funktionsweise der ungestörten und unter Nutzung stehenden Bereiche des Ökosystems verstehen zu lernen. Die Modellierung ausgewählter Teilsysteme hat u. a. zum Ziel, die Auswirkungen verschiedener Nutzungsoptionen vor ihrer Umsetzung zu prüfen.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
Internationaler Bezug Ecuador, Österreich, Schweiz, USA

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