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Entwicklung der Laser-induzierten Plasma-Spektroskopie für die Messung multipler Parameter in rußenden Flammen

Fachliche Zuordnung Technische Thermodynamik
Förderung Förderung von 2016 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 299488043
 
Erstellungsjahr 2024

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Ziel des Projektes war es, die Laser-induzierte Plasma Spektroskopie (LIBS) als diagnostisches Werkzeug für die Messung multipler Parameter (einschl. der chemischen Zusammensetzung und der Temperatur) in rußenden Flammen nutzbar zu machen. Ein wichtiges Problem beim Einsatz von LIBS in Aerosolen und damit auch in rußenden Flammen stellen Störsignale dar. Die Anwesenheit von Nanopartikeln und Partikelaggregaten führt zu starken elastischen Streulichtsignalen durch Mie- und Rayleighstreuung. Findet zudem eine Absorption der Laserstrahlung durch die Partikel statt, können diese stark aufgeheizt werden und emittieren daraufhin ein laserinduziertes Glühen (laser-induzierte Inkandeszenz, LII). Zudem können Fluoreszenz-Signale von natürlich vorkommenden Verbrennungszwischenprodukten sowie von lasergenerierten Spezies auftreten. Um die LIBS-Messtechnik für die Untersuchung rußender Flammen anwendbar zu machen, musste daher eine Strategie entwickelt werden, um die LIBS-Signale von den Störsignalen unterscheidbar und nutzbar zu machen. Dazu wurden verschiedene Ansätze, z.B. experimentelle Methoden sowie geeignete Signalauswertemethoden, untersucht und kombiniert. Dabei wurden zwei grundsätzliche Ansätze, nämlich die Aufnahme zeitintegrierter sowie zeitaufgelöster Signale, untersucht. Eine weitere Herausforderung war die Tatsache, dass in Gegenwart von Partikeln die Schwelle für laserinduzierte Plasmabildung, d.h. die minimal benötigte Pulsenergie, die zum Durchbruch führt, im Vergleich zu einer reinen Gasphase signifikant reduziert. Um die LIBS-Messtechnik reproduzierbar in rußenden Flammen einsetzen zu können, musste daher der Einfluss der Partikel verstanden und quantitativ vorhergesagt werden. Wesentliche wissenschaftliche Erfolge des Projektes waren: (1) Die Entwicklung einer experimentellen Methode, die erstmals eine LIBS-Temperaturmessung im Einzelpulsbetrieb ermöglicht; (2) die systematische Entwicklung chemometrischer Methoden zur Auswertung von LIBS-Daten; (3) die erfolgreiche Kombination der LIBS-Methode mit der Particle Imaging Velocimetry für die simultane Bestimmung der chemischen Zusammensetzung und des Strömungsfeldes; (4) die Entwicklung eines neuen optischen Pulsstreckerkonzepts basierend auf Polarisationseigenschaften; (5) die erfolgreiche Kombination der Raman- und LIBS-Methoden für die Gasphasendiagnostik. Letztere ermöglicht eine vollständige thermochemische Charakterisierung. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die LIBS-Messtechnik im Rahmen des Projektes zu einem wesentlich vielseitigeren Werkzeug für die Gasphasenanalytik in ruhenden, strömenden und reagierenden Systemen weiterentwickelt wurde.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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