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Bilder aus der Phiole. Untersuchungen zur Bildsprache der Alchemie in der frühen Neuzeit

Fachliche Zuordnung Wissenschaftsgeschichte
Frühneuzeitliche Geschichte
Kunstgeschichte
Theater- und Medienwissenschaften
Förderung Förderung von 2016 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 299932894
 
Zwei Bildtypen der Alchemie stehen im Mittelpunkt des Projekts: (a) Das mit dem Buchdruck neu aufkommende Titelbild einer Druckschrift, das idealiter den Buchinhalt programmatisch zitiert sowie (b) die Darstellung der Phiole als Bildapparat, die die Dynamik der Transmutation visualisiert. Steht im ersten Untersuchungsfeld die nach Außen wirkende Repräsentation alchemischen Wissens im Zentrum, wird im zweiten Untersuchungsfeld das ikonische Potenzial des Kernbereichs alchemischer Theorie und Praxis ausgelotet. Während illustrierte Titelblätter in der Regel Ergebnis technischer Reproduktionen sind, greift die Bildsprache der Phiole auf Vorlagen in illuminierten Manuskripten zurück, so dass hier der Medienwechsel zwischen Handschrift und Druck in den Blick kommen kann. In einem dritten Untersuchungsfeld (c) soll die Sonde auf Schnittpunkte von Titelbild und Phiolenbild gelegt werden. Das in Wissens-, Bild- und Mediengeschichte angesiedelte Projekt bezieht sich auf gut zwei Jahrhunderte – von Ende des 15. bis Anfang des 18. Jh. – und zielt darauf ab, bei Titelbildern bzw. Frontispizen einen systematischen Überblick zur Spannweite alchemischer Bildlichkeit zu geben. Der Bildervorrat der Alchemie – ob nun als Titelbild oder als Phiolenbild – versetzt Transparenz und Opazität, Naturnähe und Abstraktion in eine spannungsgeladene Einheit. Die Schlüsselfrage ist aufgeworfen, ob Bilder nur das veranschaulichen, was bereits im Textmedium fixiert worden ist oder ob sie eigenständig – weitgehend unabhängig vom Text – Bedeutung und Wissen erzeugen und vermitteln kann. Können für gedruckte Titel- als auch Gefäßbilder vornehmlich Quellen der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel genutzt werden, müssen bei der handschriftlichen Überlieferung Bestände externer Einrichtungen geprüft werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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