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Hof - Universität - Laien
Antragsteller
Professor Dr. Johannes Janota (†)
Fachliche Zuordnung
Germanistische Mediävistik (Ältere deutsche Literatur)
Förderung
Förderung von 2006 bis 2007
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 30061375
Der Antrag zielt auf die Publikation der literatur- und sprachhistorischen Ergebnisse aus dem DFG-Projekt "Schrifttum der Wiener Schule" in Form einer Monographie. Beim Schrifttum der Wiener Schule handelt es sich um die gezielte Vermittlung von Hochschulwissen in deutscher Sprache an Laien durch Angehörige und Absolventen der Wiener Universität. Gefördert wurde diese Vermittlung zum Nutzen des Landes durch den Wiener Herzogshof. Das wichtigste Projektergebnis stellt der Nachweis dar, dass dabei nicht nur - wie bislang angenommen - die Theologische Fakultät beteiligt war, sondern alle Fakultäten zu dieser Wissensvermittlung beitrugen. Die Erforschung des spätmittelalterlichen Prosaschrifttums wird damit auf ein neues, interdisziplinäres Fundament gestellt. Erstmals werden in der Monographie auch die sprachlichen Vermittlungsstrategien bei der Transformation lateinischer Universitätstexte in die deutsche Sprache der Laien als Grundlage für weitere Forschungen analysiert. Auf allen Gebieten zeigt sich dabei die utilitas als leitendes Prinzip. Die utilitas bestimmt die Förderung des Hofes im Blick auf die Landesherrschaft, sie steuert die Textauswahl wie die Wahl der Textform und sie leitet auch adressatenspezifisch den Übersetzungsstil. Mit diesen Ergebnissen wird eine verlässliche Grundlage für weitere interdisziplinäre Forschungen gelegt. Sie müssen, auch das haben die Untersuchungen mit ihrem Skopos auf den Hof und die Universität gezeigt, stets institutionsgeschichtlich geleitet sein. Die beachtliche Wirkung des Wiener Schrifttums weit über Wien hinaus bis hin zum Buchdruck führt mit den vorliegenden Ergebnissen auch zu Konsequenzen für künftige literar- und sprachhistorische Darstellungen.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen