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Religion, Kaste und Nation: Identitäts- und Machtprozesse im Spiegel von Telugu-Zeitschriften des 19. und frühen 20. Jahrhunderts

Fachliche Zuordnung Religionswissenschaft und Judaistik
Förderung Förderung von 2006 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 30082014
 
Der Quellenkomplex regional- und englischsprachiger Zeitungen und Zeitschriften im kolonialen Indien ist für den Norden der ehemaligen Madras Presidency, dem heutigen Andhra Pradesh, weitgehend unbearbeitet. Die Stimmen einheimischer Intellektueller, die sich über dieses Medium mitteilten und auf diese Weise Kategorien und Diskurse sowohl diskutierten als auch generierten, wurden in der Wissenschaft bisher nicht reflektiert. Deshalb sollen diese Stimmen durch paradigmatische Übersetzung und Analyse der Quellen zunächst erschlossen und dokumentiert werden. In den telugusprachigen intellektuellen Zentren der Madras Presidency wurden Perspektiven auf Kaste, Nation und Religion diskutiert, die sich von den Reformbewegungen im tamilischen Süden maßgeblich unterschieden, was u. a. damit zusammenhängt, dass in Andhra die Prägung durch den bengalischen Brahmo Samaj besonders nachhaltig gewesen ist. Die Spezifika dieses telugusprachigen Diskurses sollen anhand der ausgewählten Quellen nun genauer untersucht werden, wobei folgende Leitfragen gestellt werden: Was waren die Spezifika der Kategorien und Diskurse, die in den Zeitschriften und Zeitungen erkennbar sind? In welchem Verhältnis stehen sie zu westlichen Perspektiven (von damals und heute)? Und wie vertrugen sich diese Prozesse mit Ereignissen in benachbarten Regionen, insbesondere in Tamil Nadu? Es geht darum, eine religiös bestimmte Kultur- und Sozialgeschichte des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, soweit sie durch Medien in der Öffentlichkeit dokumentiert wird, zu erfassen und die zugrunde liegenden Prozesse zu analysieren. Dies ist für die Region Andhra Pradesh Pionierarbeit.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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