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Gerçin Höyük. Entstehung und Entwicklung eines aramäischen Staatsheiligtums

Fachliche Zuordnung Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
Förderung Förderung von 2016 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 302180660
 
Unweit der bekannten Ruinenstätte von Zincirli erhebt sich der Gercin Höyük als weithin sichtbare Landmarke im Tal des Karasu im Südosten der heutigen Türkei. Als die deutschen Ausgräber von Zincirli bei der Erkundung dieses Ortes 1890 auf die Reste einer kolossalen Wettergottstatue mit aramäischer Inschrift und andere Statuenfragmente stießen, bahnte sich die Erkenntnis an, dass an dieser Stelle das Hauptheiligtum nebst der königlichen Nekropole des aramäisch-eisenzeitlichen Königshauses von Samal zu finden sei. Trotz dieser offenkundig herausragenden sakralen Bedeutung des Gerin Höyük blieben Bemühungen zu seiner archäologischen Erforschung bis in die Gegenwart aus. Erst durch die neuen Ausgrabungen des Oriental Institute Chicago in Zincirli, in deren Zuge massiv fortschreitende Raubgrabungen am Gercin Höyük dokumentiert wurden, hat sich das archäologische Interesse auch wieder verstärkt auf diesen Fundort gerichtet. Unterstützt durch das Oriental Institute initiiert daher das Institut für Vorderasiatische Archäologie der Freien Universität Berlin ein interdisziplinäres Projekt zur systematischen Erforschung des Gercin Höyük. Im Mittelpunkt dieses Projektes stehen Fragen nach der religiösen Nutzung und symbolischen Aufladung dieses exponierten Ortes, die einhergehen mit dem archäologischen Nachweis eines Staatsheiligtums und seiner möglichen voreisenzeitlichen Tradition, der königlichen Grablegen und anderer materieller Formen des dynastischen Ahnenkultes sowie einer allgemeinen Siedlungskontinuität oder -diskontinuität, die in einem wichtigen regionalgeschichtlichen Bezug zur Entstehung und Entwicklung des Aramäer-Staates von Samal steht. Aspekte der archäologischen Siedlungsforschung und historischen Bauforschung verbinden sich in diesem Projekt mit Aspekten der Religionsgeschichte, sozialen Raumforschung und physischen Anthropologie.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Italien
Mitverantwortlich(e) Dr. Marina Pucci
 
 

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