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Die Eisenproduktion im Altsiedelraum an der mittleren Lahn von der Latènezeit bis zum Frühmittelalter

Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung von 2006 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 30287181
 
Wirtschaftsarchäologische Forschungen zur frühen Eisenproduktion und -verarbeitung bieten aufgrund der weiträumigen Verfügbarkeit des Rohstoffes besonders aussichtsreiche Voraussetzungen, um Konzepte vor- und frühgeschichtlicher Ressourcennutzung vergleichen zu können. Landschaftstyp und Erzgrundlage können dabei auch in benachbarten Räumen zu stark differierenden Nutzungsstrategien führen. In einer Modellregion am Ostrand des Rheinischen Schiefergebirges im mittleren Lahntal ergaben mehrjährige interdisziplinäre Voruntersuchungen (Montanarchäologie, Archäometallurgie, Paläobotanik, Bodenkunde) bisher einmalige Voraussetzungen für eine diachrone Studie lokaler Rohstoffnutzung. Von der jüngeren Eisenzeit (5.-1. Jh. v. Chr.) über die römische Kaiserzeit (1.-4. Jh. n. Chr.) bis in die Merowinger- und Karolingerzeit (5.-9. Jh. n. Chr.) hinein liegen von ein und demselben Fundplatz Belege der Eisengewinnung und -weiterverarbeitung vor. Sie erlauben zum einen, die technologische Entwicklung und die Nutzung des Naturraumes dieser Altsiedellandschaft über mehr als ein Jahrtausend menschlichen Wirtschaftens nachzeichnen zu können. Auf der anderen Seite bietet sich für den rechtsrheinischen Mittelgebirgsraum insgesamt erstmalig die Möglichkeit, auch kulturgeschichtlich den Hiatus, der zwischen der prähistorischen Nutzungsphase und der historisch wie archäologisch überlieferten Ausbauphase ab der Karolingerzeit klafft, an einem Modellbeispiel zu überbrücken.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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