Einfluss der Konditionierung des Transplantatlagers auf die Einheilung von autologen Knochentransplantaten
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Die autogene Knochentransplantation mittels Beckenkamm zur Unterkieferaugmentation stellt bis dato den Goldstandard in der klinischen Routine dar. Insbesondere auf dem Gebiet der präimplantologischen Knochentransplantation kann dies mit einer Steigerung der Erfolgsaussichten der späteren Implantation und somit einer Verbesserung der prothetischen Versorgung einhergehen. Bei mehr als 75.000 solcher Operationen pro Jahr in Deutschland erscheint die Bedeutung auch aus sozioökonomischen Gründen überaus bedeutend. Ziel des Forschungsvorhabens war es zu untersuchen, welchen Einfluss die Modifikation bzw. Konditionierung des Transplantatlagers auf die Einheilung eines freien Knochentransplantatlagers im Kieferbereich Bereich hat. Im Schaftiermodell war in einem Vorprojekt Beckenknochen auf den Unterkiefer transplantiert worden, wobei das Transplantatlager unterschiedlich konditioniert wurde. Nach Euthanasie der Tiere nach gestaffelten Einheilzeiten der Transplantate wurden die Knochenproben mit quantitativer CT, konventioneller Histologie und immunhistochemisch untersucht. Im vorliegenden Projekt konnte eindeutig gezeigt werden, dass die Abdeckung des autologen Knochentransplantates mit Knochenersatzmaterial und einer resorbierbaren Membran klinisch den besten Erfolg bietet, d.h. den längsten Volumenerhalt des Transplantates garantiert. Apoptotische Prozesse spielen bei der Volumenreduktion des Transplantates neben resorptiven Erscheinungen eine wesentliche Rolle. Eine Volumenkonstanz der Knochentransplantate konnte mit einem Gleichgewicht aus proliferativen und apoptotischen Vorgängen, einer guten Vaskularisation und einer hohen Aktivität der Stickstoffmonoxidsynthasen assoziiert werden. Durch die Einhaltung dieser operativen Techniken und durch eine mögliche, zukünftige Modulation der Stickstoffmonoxidsynthase insbesondere der eNOS erscheint eine weitere Verbesserung der Erfolge der Knochenaugmentationen im Kieferbereich denkbar.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
- Der Einfluß des Transplantatlagers auf die Einheilung freier Knochentransplantate. 56. Symposiums der Arbeitsgemeinschaft für Kieferchirurgie in Wiesbaden 25.- 27.05.2006
Kübler AC, Reuther T, Adeyemo L, Zöller JE
- Healing of onlay mandibular bone graft. A microscopic and immunohistochemical evaluation of various surgical techniques in sheep, Inaugural-Dissertation, Universität zu Köln 2006
Adeyemo, Lanre
- Tierexperimentelle Untersuchungen zur Kryokonservierung von autologen Knochentransplantaten. 56. Jahrestagung der DGMKG in Dresden 07.06.-10.06.06
Reuther T., Reiter H., Linz C., Adeyemo L., Scheer M., Kübler A.C.
- Comparison of sinus lifts using autologous bone or bone substitutes. 57. Jahrestagung der DGMKG in Rostock 29.05.-02.06.2007
Kochel M. , Reuther T., Pelzl A., Linz C., Kübler A.C.
- Influence of dexamethasone and vitamin D3 on growth and differentiation of preserved osteoblasts. 57. Jahrestagung der DGMKG in Rostock 29.05.-02.06.2007
Reuther T., Kochel M., Pelzl A., Rabbels J., Kübler A.C.
- Konditionierung des Knochentransplantat-Lagers. Symposium Osteoblast 2007 „Forschung im Muskuloskelettalen Forschungs- und Behandlungszentrum“ am 23.11.2007
Reuther, T.
- Kryokonservierung von autologem Knochen. Symposium Osteoblast 2007 „Forschung im Muskuloskelettalen Forschungs- und Behandlungszentrum“ am 23.11.2007
Reuther, T.
- Experimentelle Untersuchung unterschiedlicher Knochenersatz- materialien in der Zellkultur und am Tiermodell, Inaugural-Dissertation, Universität Würzburg 2009
Linz, Christian
- Klinische und computertomographische Untersuchungen zur Einheilung von freien Knochentransplantaten im Unterkiefer des Schafmodells, Inaugural-Dissertation, Universität Würzburg 2009
Stolke, Annika
- Cryopreservation of autologous bone grafts: An experimental study on a sheep animal model. Cells Tssues Organs 2010, 191 (5): 394 – 400
Reuther T., M. Kochel , U. Müller-Richter, U. Klammert, P. Meyer-Macotty, C. Linz and A. C. Kübler