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Die Tierwelt vom 4. bis 1. Jahrtausend v. Chr. in Milet - Ein Beitrag zur Wirtschafts-, Religions- und Umweltgeschichte Kleinasiens

Fachliche Zuordnung Tiermedizin
Förderung Förderung von 2006 bis 2007
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 30613562
 
Die seit Mitte der 1980er Jahre unter der Leitung von Prof. Dr. V. von Graeve (Ruhr- Universität Bochum) und Prof. Dr. W.-D. Niemeier (DAI Athen) durchgeführten archäologischen Ausgrabungen in Milet (Westtürkei), einem der bedeutendsten Handelszentren Kleinasiens, förderten große Mengen Tierreste aus Schichten des 4. bis 1. vorchristlichen Jahrtausends zutage, die einzigartige Einblicke in die Lebensgewohnheiten, Religionsgeschichte und Handelsbeziehungen seiner einstigen Bewohner sowie ihre Umwelt gewähren. Bislang konnten 150.000 Tierreste aus archaischen und 35.000 aus kupferzeitlichen bis protogeometrischen Schichten vor Ort analysiert werden. Ausgehend von der gut erforschten Tierwelt des archaischen Milets, lassen die Archäofaunen aus den früheren Siedlungsphasen wichtige Besonderheiten erkennen, wie z.B. die Verschiebung in der wirtschaftlichen Bedeutung von Schaf und Ziege zugunsten der zweiten Art in den minoischen Kleinviehbeständen, ein bislang unbekanntes Phänomen für das bronzezeitliche westliche Kleinasien, was nicht zuletzt auf die lückenhaften archäozoologischen Kenntnisse für diese Region und Zeit zurückzuführen ist. Mit der geplanten Analyse der restlichen 70.000 Funde aus den prä-archaischen Schichten könnte die Bearbeitung der Tierreste abgeschlossen und die Publikation der Ergebnisse in die Wege geleitet werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Beteiligte Person Dr. Henriette Obermaier
 
 

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