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Der Einfluss von therapeutischen wissenschaftsinitiierten klinischen Studien auf die medizinische Praxis
Antragstellerin
Dr. Anette Blümle
Fachliche Zuordnung
Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Förderung
Förderung von 2016 bis 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 310365722
Patienten, Ärzten sowie allen im Gesundheitsbereich tätigen Personen sollte für informierte Entscheidungen zu Fragestellungen im Gesundheitsbereich die gesamte vorhandene Evidenz aus der medizinischen Forschung zur Verfügung stehen, jedoch können in solche Entscheidungen oft nur diejenigen Studienergebnisse einfließen, die auch publiziert und zugänglich sind. Die Evidenz aus dem Anteil der publizierten Studienergebnisse kann jedoch von der wahren Evidenz der gesamten Studienergebnisse abweichen und zu falschen Entscheidungen führen. Es ist daher wichtig, dass die Ergebnisse aus allen Studien publiziert werden, damit diese für die Patientenversorgung und für weitere klinische Forschungsvorhaben zur Verfügung stehen und begrenzte Ressourcen nicht verschwendet werden. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und das Bundeministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützen in umfangreichen Förderprogrammen qualitativ hochwertige klinische Forschungsprojekte, die aus dem akademischen Bereich kommen. Diese wissenschaftsinitiierten Studien (investigator-initiated trials, IITs) decken alle Gebiete der medizinischen Forschung ab und gehen dabei oft über den Rahmen von Industrie-initiierten Studien (industry-sponsored trials, ISTs) hinaus. IITs sind von großer Bedeutung, da in solchen Studien die Wirksamkeit und Sicherheit von Arzneimitteln, welche bereits zugelassen sind, geprüft werden sowie die Anwendung von Arzneimitteln außerhalb ihres eigentlichen Anwendungsgebietes für das sie eine genehmigte Zulassung haben (off-label use), wie zum Beispiel Arzneimittel zur Behandlung von seltenen Erkrankungen. Bisher ist jedoch wenig über den Einfluss von wissenschaftsinitiierten klinischen Studien auf die medizinische Praxis bekannt. Das Ziel dieses Forschungsvorhabens ist daher, in einer quasi-experimentellen Studie eine vorab definierte Anzahl von IITs (darin enthalten sind alle DFG und BMBF geförderten Studien) sowie eine Anzahl von dazu entsprechenden ISTs, die zwischen den Jahren 2005 und 2012 beendet wurden, nachzuverfolgen und zu untersuchen, ob deren Ergebnisse 1) publiziert wurden, 2) zitiert wurden, insbesondere in systematischen Übersichtsarbeiten und Meta-Analysen und 3) ob sie in klinische Behandlungsleitlinien und damit in die medizinische Praxis eingegangen sind.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Mitverantwortliche
Rainer Bredenkamp; Professor Dr. Martin Schumacher