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Lokal gestrandet, global vernetzt? Umgang mit Vielfalt an den gesellschaftlichen Rändern der postmigrantischen Stadt - eine vergleichende Untersuchung in Leipzig und München

Antragstellerin Dr. Karin Wiest
Fachliche Zuordnung Humangeographie
Förderung Förderung von 2016 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 310500971
 
Ausgangspunkt des Projekts ist die zunehmende Bedeutung vielfältiger transkultureller und transnationaler Lebenswirklichkeiten und Identitäten im Kontext der wachsenden internationalen Zuwanderung in deutsche Großstädte, die gleichzeitig von der Gefahr einer zunehmenden Marginalisierung von Teilen der Stadtbevölkerung überlagert wird. Vor diesem Hintergrund geht das Forschungsvorhaben zum einen der Frage nach, wie Vielfalt und interkulturellen Begegnung in konkreten marginalisierten Alltagskontexten erfahren und ausgehandelt werden und wie auf diese Weise neue urbane Selbstverständlichkeiten produziert werden. Zum anderen wird untersucht wie die Realitäten einer postmigrantischen Gesellschaft in kommunalpolitischen und medialen Diskurse reflektiert und verhandelt werden und welche Diskrepanzen und Wechselbeziehungen zwischen diesen beiden unterschiedlichen Untersuchungsebenen bestehen. Mit empirischen Studien in den beiden Städten Leipzig und München sollen differenzierte urbane Erfahrungen und Strategien im Umgang mit Vielfalt und Marginalität aufgedeckt werden. Die Erforschung kleiner Lebenswelten in transkulturellen, marginalisierten städtischen Zusammenhängen erfolgt auf Basis eines ethnographischen Zugangs mit einem Fokus auf teilnehmenden Beobachtungen. Zum anderen wird auf Grundlage von Expertengesprächen und Zeitungsdokumenten untersucht, welche Logiken und Deutungsmuster den öffentlichen Diskurs zu urbaner Ungleichheit und transkultureller Vielfalt bestimmen. Hier kommt der Analyse von Metaphern eine besondere Bedeutung zu. Die vergleichende Betrachtung von Diskursen und Alltagspraktiken in München und Leipzig ermöglicht es unterschiedliche Facetten im Umgang mit urbaner Marginalisierung und Vielfalt im Kontext spezifischer gesellschaftspolitischer und sozioökonomischer Strukturen darzustellen und zu erklären. Die komparative Perspektive ist gleichzeitig explizit darauf ausgerichtet Städte als überregional vernetzte Transiträume zu konzeptionalisieren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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