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Vorbereitung und Erstellung eines Konzepts zur Etablierung eines Systems zur Qualitätskontrolle der Zuordnungen bei NMR-spektroskopischen Daten für wissenschaftliche Veröffentlichungen

Antragsteller Dr. Johannes Liermann, seit 6/2023
Fachliche Zuordnung Analytische Chemie
Organische Molekülchemie - Synthese, Charakterisierung
Physikalische Chemie von Molekülen, Flüssigkeiten und Grenzflächen, Biophysikalische Chemie
Förderung Förderung von 2016 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 310525325
 
Die NMR-Spektroskopie ist die wichtigste Methode der Molekülstrukturaufklärung und des Strukturbeweises in der präparativen Chemie, weshalb ihre Ergebnisse („Auge des Chemikers“) auch bei wissenschaftlichen Publikationen von zentraler Bedeutung sind. Allerdings lässt sich mit der immer schneller wachsenden Zahl von publizierten Molekülstrukturen im Bereich der Synthese- und Naturstoffchemie eine Abnahme der Qualität der publizierten NMR-Daten beobachten, die nicht nur von NMR-Spezialisten als nicht mehr hinnehmbar angesehen wird. Im Rahmen des Projekts/dieses Folgeantrags sollen die aus den von uns in einer einjährigen Vorantragsphase gesammelten Erfahrungen zum alltäglichen Umgang mit NMR-Daten formulierten Ziele umgesetzt werden. Damit soll ein tragfähiges, dem heutigen technischen und konzeptionellen Stand in der chemischen Strukturanalyse mit NMR-Spektroskopie entsprechendes Modell zur Auswertung und Archivierung experimenteller Daten erarbeitet werden. Dieses schließt auf der einen Seite einen integrierten, digitalen Workflow für die Bearbeitung der Rohdaten (Zuordnung) durch Chemiker und auf der anderen Seite ein Archivierungsformat für erzeugte elektronische Zuordnungen in einer freien Datenbank ein. Diese freie Datenbank soll schließlich auch als öffentliches Repositorium für publizierte NMR-Daten dienen. Ein zweiter, gleichwertiger Aspekt des Projekts ist die Entwicklung und Erprobung didaktischer Maßnahmen, um die aus den Projektarbeiten resultierenden neuen technischen Möglichkeiten für die Wissenschaftler an geeigneter Stelle in die chemische Ausbildung an Universitäten zu integrieren und dadurch ihre Verbreitung zu fördern. Hierbei werden wie im Vorprojekt durch die Zusammenarbeit mit der Fachgruppe Magnetische Resonanzspektroskopie (GDCh) und an der Ausbildung von Chemikern beteiligten NMR-Experten Konzepte entwickelt, um sowohl die Software als auch die Lehre an die Bedürfnisse der Zielgruppe anpassen zu können. Über die Anwendung elektronischer Werkzeuge hinaus sollen diese didaktischen Maßnahmen aber auch eine andere Einstellung beim Umgang mit NMR-spektroskopischen Daten bewirken. Das beantragte Projekt soll daher über die NMR-Spektroskopie hinaus auch Ausgangspunkt sein für eine breitere Diskussion innerhalb der Forschergemeinschaft in der Chemie über die Bedeutung von experimentellen Daten für die wissenschaftliche Integrität von Publikationen.
DFG-Verfahren Forschungsdaten und Software (Wiss. Literaturversorgung und Informationssysteme)
Internationaler Bezug Kolumbien, Schweiz
Ehemaliger Antragsteller Dr. Nils Schlörer, bis 6/2023
 
 

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