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GRK 2279:  Konfigurationen des Films

Fachliche Zuordnung Kunst-, Musik-, Theater- und Medienwissenschaften
Förderung Förderung seit 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 310565625
 
Die Filmkultur der Gegenwart wird oft als „post-kinematographische Epoche“ charakterisiert: der Film löst sich in einem Prozess der „relocation“ (Casetti 2011) vom Paradigma der öffentlichen Vorführung im Kino, entwickelt neue Formen, stiftet neue Muster der Erfahrung und dient dem Theater, der bildenden Kunst und der Musik als Referenz. Die Rede von einer „post-cinema condition“ zeigt, was für die Theorie dabei auf dem Spiel steht: Beschrieben – um nicht zu sagen: betrauert – wird der Verlust einer Spezifik des Mediums, die zuvor am Dispositiv des Kinos und dem Index-Charakter des Filmbildes festgemacht wurde, und an die sich zudem ein Kanon der Werke anschloss, der ebenfalls fraglich geworden ist. Das vorliegende Kolleg stellt hingegen die Frage, was nach dem „post-cinema“ kommt. Wie lassen sich die aktuellen Transformationen des Films anders als im Zeichen jenes ästhetischen und ontologischen Primats der Trias von Kinodispositiv, Index und Kanon begreifen? Was sind die Alternativen zu den heuristischen Leitunterscheidungen der Filmforschung wie „theatrical – non-theatrical“, Zentrum vs. Peripherie, künstlerisch vs. nichtkünstlerisch oder kanonisch vs. nicht-kanonisch? Um diese Fragen zu beantworten, untersucht das Kolleg Konfigurationen des Films über das klassische Dispositiv des Kinos hinaus und versteht den Film als Medium in permanenter Transformation. Namentlich fragt das Kolleg auf den drei Arbeitsfeldern „Formbildungen“, „Verwendungen“ und „Verortungen“nach den Prinzipien der Genese und den Dynamiken des Wandels unterschiedlicher Konfigurationen des Films. Das Kolleg verfolgt eine medienhistorische und systematisch-vergleichenden Perspektive und bezieht überdies digitale Methoden mit ein. Mit diesem Ansatz erprobt das Kolleg, wie die Geschichte eines Mediums in permanenter Transformation geschrieben und seine Merkmale theoretisch bestimmt werden können. Ziel des Graduiertenkollegs ist es, mit der Ausbildung von exzellenten NachwuchsforscherInnen einen Beitrag zur Entwicklung von Forschungsansätzen für die nächste Generation der Film- und Medienforschung zu leisten. Das Kolleg bündelt die fachspezifischen Kompetenzen in Frankfurt und bindet Philosophie, Theaterwissenschaft, Musikwissenschaft und Literaturwissenschaft, sowie die Nachbarstandorte Mainz, Marburg, Mannheim und Offenbach ein. Das Kolleg baut auf drei Masterstudiengänge an der Goethe- Universität sowie Kooperationen unter den AntragstellerInnen auf. Es nutzt die Potentiale des Standorts Frankfurt, wo die Universitätsbibliothek und die Deutsche Nationalbibliothek über Literaturbestände von europäischem Rang verfügen und mit dem Deutschen Filminstitut, der Murnau-Stiftung sowie dem Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik bedeutende außeruniversitäre Partner bereitstehen. Internationale Ausstrahlung entwickelt das Kolleg durch seine Kooperation mit führenden nordamerikanischen Universitäten.
DFG-Verfahren Graduiertenkollegs
Antragstellende Institution Goethe-Universität Frankfurt am Main
 
 

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