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Verfahren oder Kandidaten? Die internationale Gemeinschaft und die Forderung nach demokratischen Wahlen
Antragsteller
Professor Dr. Thomas Bräuninger, seit 8/2018
Fachliche Zuordnung
Politikwissenschaft
Förderung
Förderung von 2016 bis 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 310649966
Dieses Projekt untersucht, wie und warum manche Staaten demokratische Wahlen in anderen Ländern unterstützen bzw. wie sie intervenieren. Das Projekt unterscheidet zwei Formen der Intervention: die Unterstützung bestimmter Prozesse und Institutionen auf der einen Seite und die Unterstützung bestimmter Kandidatinnen und Kandidaten (z.B. Zusagen von Entwicklungshilfe oder Krediten, die an bestimmte Wahlergebnisse gekoppelt sind) auf der anderen Seite. Eine Klassifikation soll diese beiden Formen nicht als Pole, sondern als unterschiedliche Dimensionen der Intervention beschreiben. Sie geht damit über gängige Analysen hinaus, die alle Interventionen nur als Förderung oder Behinderung der Demokratie oder als Indifferenz gegenüber dem System beschreiben. Viele Interventionen z.B. illiberaler Staaten lassen sich so nicht adäquat analysieren. Als Vorarbeit für dieses Projekt haben wir einen Datensatz mit Angaben zu 300 verschiedenen Wahlen erstellt. Die Variablen erfassen etwa, ob im Zielland die Beziehungen zu ausländischen (intervenierenden) Staaten eher einheitlich oder sehr unterschiedlich beurteilt werden. Sie erfassen ausserdem Informationen über Interventionen ausländischer Akteure. Damit soll das Projekt u.a. untersuchen, wieweit Wahlen unter dem Einfluss solcher Interventionen als Stellvertreterkriege funktionieren, und unter welchen Bedingungen Interventionen freie, demokratische Wahlen fördern oder behindern. Zudem untersucht das Projekt, wann internationale Akteure sich überhaupt engagieren und von einem Staat demokratische Wahlen verlangen. Insgesamt wird damit der Prozess der Entwicklung von demokratischen Wahlen dezidiert in den Kontext internationaler Beziehungen gestellt.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
USA
Kooperationspartnerin
Professorin Susan Hyde, Ph.D.
Ehemaliger Antragsteller
Professor Dr. Nikolay Marinov, bis 7/2018