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Städtische Wohnungsmärkte im Spannungsfeld von Investoreninteressen und kommunaler Wohnungspolitik - eine akteurs- und institutionenorientierte Analyse am Beispiel von Hamburg, Köln und München

Antragstellerin Dr. Katrin Klein-Hitpaß
Fachliche Zuordnung Humangeographie
Förderung Förderung von 2015 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 310772034
 
Die Investitionstätigkeit auf städtischen Wohnungsmärkten in Deutschland hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen und privatwirtschaftliche institutionelle Investoren haben sich als neue Anlegergruppe etabliert. Durch die erhöhte Nachfrage nach Wohnimmobilien als Investitionsgüter steigen die Preise und Mieten in den Städten an und das Angebot an günstigen Wohnraum nimmt ab. Diese Prozesse sind Gegenstand einer intensiven gesellschaftlichen Diskussion und haben die Wohnungspolitik in den Fokus der öffentlichen Debatte gerückt. Den Kommunen kommt bei der Gestaltung und Umsetzung wohnungspolitischer Strategien und Instrumente zur Verbesserung der Wohnraumversorgung eine zentrale Rolle zu, wobei sie mit neuen Herausforderungen konfrontiert sind. Dazu zählt insbes. der erhöhte Abstimmungs- und Kooperationsbedarf zwischen den relevanten Akteursgruppen. Vor diesem Hintergrund strebt das Forschungsprojekt an, die Zusammenhänge zwischen den aktuellen Entwicklungen auf den städtischen Wohnungsmärkten in Deutschland und den Steuerungs- und Kooperationsstrukturen im Feld des Wohnens zu konzeptualisieren und empirisch zu analysieren. Dafür werden zunächst die Investitionsstrategien und -tätigkeiten institutioneller Investoren in den Blick genommen, deren kleinräumige Analyse die empirische Basis für die Entwicklung einer differenzierten Typologie institutioneller Investoren und ihrer Strategien bildet. Darauf aufbauend werden aus einer governance-Perspektive sowohl die institutionellen Arrangements als auch die relevanten Akteursgruppen (d.h. institutionelle Investoren, Zivilgesellschaft sowie Politik und Verwaltung) und ihr Zusammenspiel im Feld des Wohnens betrachtet. Es steht die Frage im Vordergrund, ob, und wenn ja, wie die relevanten Akteursgruppen als institutionelle Unternehmer agieren und auf Grundlage ihrer spezifischen Macht die governance-Strukturen im Feld beeinflussen. Im Zuge eines Stadtvergleichs werden die stadtspezifischen Besonderheiten bzgl. der Investorentätigkeiten und des institutionellen Wandels berücksichtigt, denn es wird angenommen, dass sich der Einfluss der verschiedenen Akteursgruppen auf die Gestaltung der governance-Strukturen im Feld des Wohnens zwischen und innerhalb von Städten unterscheidet. Die empirischen Ergebnisse dieser Analysen bilden die Grundlage für die Entwicklung einer Typologie einer governance des Wohnens. Um im Rahmen der empirischen akteurs- und institutionenorientierten Analyse die komplexen Zusammenhänge zwischen den Entwicklungen auf den Wohnungsmärkten und den Steuerungs- und Kooperationsstrukturen im Feld des Wohnens zu analysieren, werden neben der Auswertung sekundärstatistischer Daten vor allem Experteninterviews durchgeführt. Damit die Bedeutung von Unterschieden bzgl. Investitionen, Aushandlungsprozessen und institutionellen Arrangements herausgearbeitet werden können, werden in den drei Untersuchungsstädten Hamburg, Köln und München Fallstudien anhand konkreter Bauprojekte durchgeführt.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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