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Erschließung, thematische Gruppierung, wissenschaftliche Kommentierung und Edition des Briefnachlasses von Wilhelm Wundt mit besonderer Würdigung des für die Entwicklung der experimentellen Psychologie relevanten Ausschnittes des Konvoluts

Fachliche Zuordnung Wissenschaftsgeschichte
Förderung Förderung von 2007 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 31130211
 
Wilhelm Wundt (1832-1920) gehört zu den bedeutendsten deutschen Gelehrten im 19. und frühen 20. Jahrhundert. Mit der Gründung des weltweit ersten Instituts für experimentelle Psychologie schuf er in Leipzig eine Lehr- und Forschungsstätte, die zum hohen Ansehen der deutschen Wissenschaft in aller Welt beitrug. Wundt betreute in seiner Leipziger Zeit in den Jahren von 1875 bis 1919 nicht weniger als einhundertvierundachtzig Dissertationen. Allein achtzehn seiner Doktoranden kamen aus den USA, acht aus Österreich, sieben aus Rumänien, sechs aus Russland, sechs andere aus Serbien, drei aus Polen. Die Herkunftsländer seiner Doktoranden spannen einen Bogen von Kanada über England, Belgien und die Niederlande bis ins ferne Indien, was als Beleg für seine weltweite Ausstrahlung zu werten ist. Die Schriften Wundts und seiner Schüler sind (mehr oder weniger leicht) zugänglich, teilweise auch auf einer von uns herausgegebenen CD-ROM in digitalisierter Form. Eine angemessene wissenschafts- und insbesondere psychologiegeschichtliche Erschließung der Wirkung Wundts erfordert jedoch auch die Einbeziehung des Wundt-Briefwechsels. Eine thematisch gruppierte und wissenschaftlich kommentierte Edition steht jedoch aus. Ziel dieses Projekts ist die Erstellung einer solchen Edition, um den Wundt-Briefwechsel für die wissenschafts- und psychologiegeschichtliche Forschung als wichtige Zeitdokumente zugänglich zu machen und sie in digitaler Form zu erhalten. Da sich Wilhelm Wundts wissenschaftlicher Nachlass im Besitz der psychologischen Institute an der Universität Leipzig im sog. Wundt-Archiv befindet und vor Ort bereits wichtige Vorarbeiten durchgeführt wurden (u.a. Sammlung und erste Sichtung der 3372 Briefe), planen wir, eine wissenschaftshistorisch relevante Auswahl und thematische Gruppierung (z.B. Institutionalisierung der Psychologie, Interdependenz von Psychologie und Sinnesphysiologie, Epistemologie) von Wundts Korrespondenz zu treffen. Dies beinhaltet u.a. die Transliteration der z.T. kaum lesbaren handschriftlichen Originale, Recherche nach Briefen in Archiven anderer Standorte und die Inbezugsetzung der Briefinhalte zum wissenschaftlichen Werk.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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