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Biodiversität und assoziierende Ökosystem-Dienstleistungen in klein- vs. großräumiger Landwirtschaft

Antragsteller Professor Dr. Teja Tscharntke, seit 9/2018
Fachliche Zuordnung Ökologie der Landnutzung
Förderung Förderung von 2016 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 312807292
 
Bemühungen zum Erhalt der Artenvielfalt können sich nicht nur auf Schutzgebiete beschränken, da nachhaltige Naturschutzstrategien auch das Management ganzer Landschaften in landwirtschaftlich genutzten Gebieten einbeziehen müssen. Angesichts dieser Herausforderung wurde ein Konzept entwickelt, das zwischen Integration ("Land Sharing") und Trennung ("Land Sparing") von Naturschutz und Produktion unterscheidet. Die Land Sparing Strategie argumentiert für die Intensivierung der Landwirtschaft außerhalb natürlicher Lebensräume, da ein hoher Prozentsatz der wildlebenden Arten selbst in den wildtierfreundlichsten Agrarökosystemen nicht überleben kann, so dass der Schutz von natürlichen Lebensräumen eine wesentliche Bedeutung hat. Die Land Sharing Strategie argumentiert, dass unter bestimmten Umständen hohe Biodiversität und hoher Ertrag miteinander gekoppelt sein können. Wird die gesamte Debatte in landwirtschaftliche Gebiete, wie zum Beispiel intensive Ackerbauregionen, verlagert, können in Rändern der Ackerflächen umgesetzte Blühstreifen (BS) die Land Sparing Strategie repräsentieren, während die ökologische Landwirtschaft repräsentiert die Land Sharing Strategie. Daher werde ich in dem vorgeschlagenen Projekt die Idee testen, dass sich die Ackerland-Biodiversität und zugehörige Dienste zwischen Land Sharing und Land Sparing Strategie sowohl auf lokaler, als auch auf Landschaftsskalen unterscheiden. Ich nehme an, dass die lokale Land Sharing Strategie, wie beispielsweise der zuvor untersuchte Biolandbau, weniger Bedeutung hat als die lokale Land Sparing Strategie mit der Trennung von Flächen durch BS. Allerdings Hochskalierung das zu Betriebsebene, die ökologische Landwirtschaft wird auf Grund ihrer viel höheren Deckung wichtiger als die konventionelle Landwirtschaft mit ein paar BS sein. Ich stelle auch die Hypothese auf, dass die Wirksamkeit von Agrarumweltmaßnahmen unter landschaftsweitem Land Sparing mit großen Getreidefeldern höher ist als in landschaftsweitem Land Sharing mit kleinen Feldern, und unter abnehmender landschaftweite Deckung von Biolandbau. Daher werden Paaren von biologischen und konventionellen Bauernhöfe in klein- bis großräumigen Agrarlandschaften und entlang einer orthogonalen Gradienten der Deckung von Biolandbau ausgewählt. Von jedem Biohof werden zwei Winterweizenfelder ausgewählt, während von jedem konventionellen Hof vier Winterweizenfelder ausgewählt werden, zwei mit und zwei ohne BS. Ich plane die Vielfalt der Pflanzen und Arthropoden und die assoziierten Ökosystemleistungen wie Insektenprädation, Blattlausparasitierung und Bestäubung zu messen. Außerdem plane ich zu untersuchen, wie diese beiden Strategien die Nahrungsvielfalt und Nahrungssuchzeit von ausgestellten Bombus terrestris Kolonien, und die Körpergröße von wilden Hummeln auf lokaler und Landschaftsebenen beeinflussen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Ehemaliger Antragsteller Professor Peter Batary, Ph.D., bis 8/2018
 
 

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