Detailseite
Wissen zur Entscheidungsfindung in Meilenstein-getriebenen Produktentstehungsprozessen
Antragsteller
Professor Dr.-Ing. Rainer Stark
Fachliche Zuordnung
Konstruktion, Maschinenelemente, Produktentwicklung
Förderung
Förderung von 2016 bis 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 312995500
Die Entwicklung komplexer Produkte in einem globalen Umfeld bedarf effizienter Prozesse. Für die Planung und Durchführung im Rahmen des Projektmanagements haben sich Projektpläne und Meilensteine etabliert. An den Meilensteinen wird der aktuelle Konstruktionsstand aus den Teilartefakten zusammengeführt und hinsichtlich verschiedener Kriterien, z. B. fertigungsgerechter Gestaltung und Markttauglichkeit, bewertet. Um diese Entscheidungen treffen zu können, wird das gesamte zur Verfügung stehende Wissen (wie beispielsweise Produktwissen, Methodenwissen, Organisationswissen, Werkzeugwissen) herangezogen. Dazu müssen sowohl Kommunikationsprozesse als auch der Wissensaustausch über die technischen Artefakte reibungslos über den gesamten Konstruktionsprozess funktionieren. Weiterhin müssen die Entscheidungsträger beim Zusammenführen der Teilartefakte und bei Entscheidungen zu den Meilensteinen ein ausreichendes Wissen aufweisen. Die wissenschaftliche Untersuchung solcher Wissensnetzwerke ist bisher unzureichend für Meilenstein-getriebene Produktentstehungsprozesse durchgeführt worden. In diesem Teilprojekt werden daher die Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Wissensträgern, Wissensarten und dem Konstruktionsprozess eingehend untersucht, eine neue Methodik erarbeitet und an einem Anwendungsbeispiel validiert.Das Ziel des Teilprojektes besteht darin, eine neue Vorgehensweise für eine wissensbasierte Entscheidungsfindung in Meilenstein-getriebenen Entwicklungsprozessen im Rahmen der Konstruktionswissenschaft zu entwickeln. Zur Darstellung der Verknüpfungen zwischen den Wissensarten, Wissensträgern und Artefakten wird ein generischer Referenzprozess in Kombination mit einem Wirkmodell entwickelt, um die Produkt-, Prozess- und Organisationskomplexität in Produktentstehungsprozessen beherrschbar zu machen. Dazu werden, aufbauend auf den Ergebnissen Episodischer Experteninterviews, generische Phasen und Meilensteine im Produktentwicklungsprozess sowie die Zuordnung von Wissensträgern und Wissensarten zu den Phasen und Meilensteinen erarbeitet und in einem Wirkmodell dargestellt. Weiterhin wird eine Vorgehensweise entwickelt, wie Unternehmen diese Ergebnisse nutzen können. Dazu wird anhand der definierten Phasen und Meilensteine der unternehmensspezifische Produktentwicklungsprozess nachgebildet. Die Informationen zu den Wissensträgern und Wissensarten können anschließend genutzt werden, um das Wissensmanagement und damit die Durchführung von Produktentstehungsprozessen zu verbessern. Es soll demnach ermöglicht werden, dass das kollektive Wissen von unterschiedlichen Wissensträgern bedarfsgerecht in Meilenstein-getriebenen Entwicklungsprozessen zur Verfügung gestellt werden kann. Die Verbesserung der Wissensbereitstellung und deren Kommunikation befähigt, die an der Entwicklung beteiligten Personen, den Prozessablauf zeitlich und qualitativ zu verbessern.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen