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Jenseits der Pentateuchkrise: Benno Jacob als Impulsgeber für die aktuelle Pentateuchforschung

Fachliche Zuordnung Evangelische Theologie
Förderung Förderung seit 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 313380920
 
Benno Jacobs (1862–1945) posthum veröffentlichter Exoduskommentar (1997) und sein wiederveröffentlichter Genesiskommentar (2000, Erstveröffentlichung 1934) werden in der Pentateuchforschung breit und positiv rezipiert: Beide Kommentare werden als „Klassiker der Schriftauslegung“ bezeichnet. Bisher unveröffentlicht und daher nahezu unbekannt sind seine Arbeiten an einem Levitikuskommentar. Sie gehören zu Benno Jacobs literarischem Nachlass, der von 2013 bis 2017 an der Hebräischen Universität in Jerusalem durch Prof. Dr. Shimon Gesundheit und Dr. Hans-Christoph Aurin katalogisiert und teilweise transkribiert wurde. Anschließend an diese Vorarbeiten konnten in einer ersten, von der DFG geförderten Projektphase (2017–2020) die daraus stammenden grundlegenden, frühen Pentateuchstudien editiert, kommentiert und in den Dialog mit der heutigen Forschung gesetzt werden. Das Ergebnis, Benno Jacobs Manuskripte zur Gottesnamenproblematik, zur Quellenkritik im Speziellen und zur Historisch-Kritischen Forschung sowie der Exegese im Allgemeinenn, erscheinen 2020 im Calwer-Verlag. Nach der erfolgreichen Fertigstellung dieses Bandes kann sich das Projekt nun Benno Jacobs Kommentierungen von Lev 1–3; 8 und 17–20 sowie seinen thematischen Abhandlungen zum Levitikusbuch zuwenden. Im Londoner Exil schrieb Benno Jacob im Jahr 1941 über seine Arbeit an diesem Buch: „Es ist mir gelungen, auch die verwickeltsten Knoten zu lösen. Man glaubt es gar nicht, wie interessant diese angeblich so trockene Materie und (buchstäblich!) schmackhaft sie ist.“ Seine Arbeit daran führte ihn auch mehrfach dazu, seine Auslegungen im Exoduskommentar zu revidieren. Unter anderem entschied er sich dazu, die in Exodus 29 beschriebene Priesterweihe erst im Zusammenhang mit Levitikus 8 zu kommentieren. Die Veröffentlichung dieser Auslegung und der anderen Manuskripte aus dem Nachlass Benno Jacobs vervollständigen damit seinen einflussreichen Exoduskommentar und bieten neue exegetische Perspektiven auf die sogenannte Priesterschrift und das Heiligkeitsgesetz. Benno Jacobs werkimmanente Interpretation des Textes als sprachliches Kunstwerk und seine vehemente Kritik an der diachronen Forschung bieten wichtige Anknüpfungspunkte sowohl für historisch-kritisch als auch für kanonisch arbeitende Exegeten. Zur einfacheren Erschließung werden – wie in der ersten Projektphase – zu allen Manuskripten ausführliche Einleitungen erstellt werden, die sowohl den Stand der Forschung zur Zeit Benno Jacobs als auch den gegenwärtigen Forschungsstand aufzeigen und Benno Jacobs Textbeobachtungen und -interpretationen mit dem heutigen Forschungsdiskurs in Dialog bringen werden. Neben den Einleitungen wird auch wieder eine Kommentierung der Manuskripte durch Fußnoten erfolgen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Israel
 
 

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