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Ein Beitrag zur buddhistischen Philosophie: Neue Sanskrit-Fragmente aus der Yogacarabhumi

Fachliche Zuordnung Asienbezogene Wissenschaften
Förderung Förderung von 2016 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 314090777
 
Die Yogacarabhumi, "Die Abhandlung über die Stufen derjenigen, die sich spirituellen Übungen (yoga) widmen", bildet das Hauptwerk einer der beiden großen Schulen des indischen Mahayana-Buddhismus. Sie präsentiert nicht nur die philosophischen Grundlagen dieser Schule, sondern stellt gleichzeitig auch den längsten indischen Text zur buddhistischen Versenkungspraxis dar. Damit prägte sie den Buddhismus in Indien, nicht weniger aber auch den in Ostasien und in Tibet, und bis heute dient sie vor allem in Ostasien als ein wichtiger dogmatischer Bezugspunkt für die dortigen Buddhisten. Traditionell ist sie einem einzigen Verfasser zugeschrieben, aber die Wissenschaft geht davon aus, dass es sich um eine Kompilation handelt, die Ideen und dogmatische Entwicklungen aus unterschiedlichen Zeiten zusammenführt. Eine präzise zeitliche Einordnung erweist sich daher als schwierig; sie dürfte um die Mitte des ersten nachchristlichen Jahrtausends entstanden sein.Rund die Hälfte des Werkes galt bis vor kurzem im indischen Original als verloren, und man war auf die Übersetzungen ins Chinesische und Tibetische angewiesen, wenn man den dogmatischen oder praxisbezogenen Entwicklungslinien nachgehen wollte. Gänzlich unerwartet sind in den letzten Jahren etliche Blätter aus Sanskrit-Handschriften zum Vorschein gekommen, die verloren geglaubten Abschnitten des Werkes angehören. Besonders überraschend ist dabei die Entdeckung eines Blattes aus einem unbekannten Kommentar. Die Originalblätter sind auf Archive in Kathmandu, Lhasa und St. Petersburg verteilt. Ziel des Projektes ist die Erschließung dieser Blätter durch Edition und Übersetzung, denn der originale Sanskrit-Wortlaut ist gerade bei einem extrem terminologisch geprägten Werk wie der Yogacarabhumi unverzichtbar für eine adäquate Auseinandersetzung mit dem Inhalt und ein Verständnis der zugrundeliegenden geistesgeschichtlichen Entwicklungen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Mitverantwortlich(e) Professorin Dr. Jowita Kramer
 
 

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