Detailseite
Projekt Druckansicht

Neurobiologie und Psychophysiologie veränderter Lern- und Extinktionsprozesse von Furcht bei Patienten mit einer Zwangserkrankung

Antragstellerinnen / Antragsteller Professorin Dr. Kathrin Koch; Dr. Victor Spoormaker
Fachliche Zuordnung Klinische Psychiatrie, Psychotherapie und Kinder- und Jugendspychiatrie
Förderung Förderung von 2016 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 314271828
 
Furcht und Angst stellen Kerncharakteristika der Zwangserkrankung dar. Eine zunehmende Anzahl an Studien konnte eine veränderte Aktivität in Kernregionen des Angst-Circuits bei Patienten mit einer Zwangserkrankung aufzeigen, und sowohl Furcht-Konditionierung als auch Extinktion könnten zentrale Mechanismen der Störung darstellen. Diese Mechanismen sollten detaillierter untersucht werden, um unser Verständnis der Prozesse, welche der Pathogenese und Aufrechterhaltung von Zwangssymptomen zugrunde liegen, zu vertiefen. Darüber hinaus sind Furcht-Konditionierung und Extinktion für die Zwangserkrankung auch aus therapeutischer Perspektive zentrale Mechanismen, da die kognitive Verhaltenstherapie bei Zwangssymptomen typischerweise Extinktions-basiert ist. Jedoch ist bisher nur wenig über die Mechanismen der Furchtkonditionierung, Extinktion und Konsolidierung der Prozesse bei der Zwangserkrankung bekannt. Es gibt jedoch erste Hinweise, dass insbesondere die Konsolidierung der Furcht-Extinktion bei der Zwangserkrankung beeinträchtigt ist. Vor diesem Hintergrund sollen in dem geplanten Projekt die neuronalen und psychophysiologischen Korrelate der Furchtkonditionierung, Extinktion und Konsolidierung der Extinktion bei Patienten mit einer Zwangserkrankung mittels Erfassung sensitiver psychophysiologischer Maße (einschließlich startle Elektromyographie und Pupillometrie) sowie einer fMRT fear reversal Aufgabe und einer Furcht-Provokationsaufgabe multimodal untersucht werden. Mittels eines solchen integrativen Ansatzes hoffen wir herauszufinden, welche Mechanismen in Verbindung mit den beschriebenen Prozessen bei Patienten mit einer Zwangserkrankung verändert sind. Die Methode der Aktigraphie wird darüber hinaus Schlaf- und Wach-Rhythmen erfassen, da Schlaf bekanntermaßen eine wesentliche Rolle bei der emotionalen Gedächtniskonsolidierung spielt. Diese Messungen könnten zusätzlich dazu beitragen, mögliche Veränderungen im Rahmen der Konsolidierung der Furcht-Extinktion bei Patienten mit einer Zwangsstörung aufzudecken.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung