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Der Begriff der Intention in den ethischen Schriften Peter Abaelards

Fachliche Zuordnung Katholische Theologie
Förderung Förderung von 2016 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 314669725
 
Erstellungsjahr 2020

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die prominente These Peter Abaelards, dass allein die Intention des Handelnden die ethische Bewertung einer Handlung bestimmt, hat eine nachhaltige Diskussion ausgelöst und dabei auch immer wieder zum Vorwurf einer reinen Gesinnungsethik geführt. Für ein richtiges Verständnis eben dieses für Abaelards Ethik zentralen Begriffs sollte mit dem Projekt die Bedeutungsvielfalt der Intention in den ethisch relevanten Schriften Abaelards möglichst präzise untersucht werden. Ein leitendes Interesse des Projekts galt dabei dem besonderen Verhältnis von Intention und Handlung in der Ethik Abaelards. Die systematische Untersuchung zum Bedeutungsspektrum der intentio konnte die Differenzierung der Funktionen und Bedeutungen des Begriffs aufzeigen, den Abaelard in unterschiedlichen Kontexten zur Analyse menschlichen Handelns einsetzt. Ein eigener Schwerpunkt ergab sich dabei zum einen aus Abaelards Überlegungen zur konkreten sittlichen Artbestimmung einer Handlung. Zum anderen erwies sich die Bedingung eines rechtfertigenden Grundes, insbesondere in Hinsicht auf eine Handlung mit doppelter Wirkung, als entscheidendes Kriterium moralisch verantwortbaren Handelns. Damit konnten ebenso die in Abaelards – vor allem formal bestimmter – Ethik zentralen Prinzipien der Vernünftigkeit und Verhältnismäßigkeit sowie das wesentliche Anliegen der Begründetheit des Handelns profiliert werden. Als systematische Heuristik diente die gegenwärtige philosophische Handlungstheorie. Es konnte gezeigt werden, dass die Intention als Begriff der zugleich handlungstheoretischen und ethischen Reflexion bei Abaelard wesentlich auch als Handlungsbegriff zu verstehen ist, der im Verhältnis zur intendierten Konkretisierung steht. In der Analyse menschlichen Handelns zielt die Intention daher gleichermaßen auf die Beschreibung wie auf die Bewertung individueller Handlungen. Dabei ist sie auf die subjektive Vermittlungsleistung objektiver Kriterien hin angelegt. Zugleich ergab sich damit auch eine Präzisierung der Bedeutung des Akteurs bei Abaelard. Die grundlegend mediävistische Untersuchung ermöglichte ebenso eine prinzipielle Aktualisierung in der Darstellung der Relevanz des Intentionsbegriffs.

 
 

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