Ökologische und sozio-ökonomische Folgen von klimaverursachten Störungen in Bergwäldern
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Insgesamt wurden die einzelnen Arbeitspakete des CLIMTREE Projektes erfolgreich umgesetzt und ermöglichen einen guten Einblick in die Wirkungsweise von klimainduziertem Baumsterben in Gebirgswäldern. Die Felduntersuchungen des ökologischen Arbeitspaketes waren produktiv und es mussten nur geringe Anpassungen vorgenommen werden, um die für das Projekt notwendigen Daten zu sammeln. Die Auswertung der gesammelten Insekten durch die neu entwickelte Metabarcoding-Pipeline hat die Erwartungen übertroffen und es war möglich einen großen Teil der gesammelten Organismen bis zum Artniveau zu bestimmen. Die Auswertung der ökologischen Daten in Hinblick auf die Biodiversität brachte sowohl Bestätigung bereits bekannter Phänomene als auch neue Erkenntnisse mit sich. Einerseits waren die geringen Unterschiede in Anzahl der Arten zwischen den Habitaten zu erwarten gewesen, andererseits war es überraschend, dass die intakten Fichtenwälder die meisten einzigartigen Arten aufwiesen. Die geringere Heterogenität der Artengemeinschaften in gestörten Wäldern mit nachfolgendem Holzeinschlag ist auch bemerkenswert und rechtfertigt eine tiefere Analyse dieser Ergebnisse. Die Analyse des sozio-ökonomischen Teilprojektes zeigt, dass die Einwohner des Projektgebietes als auch die Forstakteure den Klimawandel und Waldschäden in einem hohen Maße wahrnehmen. Da der Bayerische Wald in den letzten Jahrzehnten oft durch ein gewisses Störungsregime betroffen war, besteht allerdings eine große Unsicherheit, ob der Klimawandel nun als Ursache für die Waldschäden oder als verstärkender Einflussfaktor herangezogen werden kann. Hinsichtlich der Auswahl von forstlichen Anpassungsstrategien ist festzustellen, dass vor allem proaktive Forst-Stakeholder ihren Wald aktiv an den Klimawandel anpassen oder bereits angepasst haben. Die Erzeugung von strukturierten Mischwaldbeständen entspricht dabei sowohl den forstpolitischen Zielen als auch den Präferenzen der Einwohner. Der Holzeinschlag nach Störungsereignissen wird von der Bevölkerung eher abgelehnt. Reaktive und vor allem passive Forst-Stakeholder weisen zahlreiche Hinderungsgründe auf, die eine aktive Adaptation an den Klimawandel verhindern z.B. zu geringe finanzielle Mittel für den Waldumbau, aber auch Wissenslücken bezüglich der forstlichen Praxis.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
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(2019). Advancing the use of molecular methods for routine freshwater macroinvertebrate biomonitoring – the need for calibration experiments. Metabarcoding and Metagenomics, 3:49-57
Blackman, R.C., Mächler, E., Altermatt, F., Arnold, A., Beja, P., Boets, P., Egeter, B., Elbrecht, V., Filipe, A.F., Jones, J.I., Macher, J., Majaneva, M., Martins, F.M.S., Murria, C., Meissner, K., Pawlowski, J., Schmidt Yanez, P.L., Zizka, V.M.A., Leese, F., Price, B.W., Deiner, K.
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2019. Impacts of climate-induced tree-dieback on insect diversity in mountain forests. iBOL Barcode Bulletin 29 Oct 2019
Sire, L, P Schmidt-Yáñez, R Rougerie, C Bouget, L Larrieu, DW Yu, MT Monaghan, J Müller, EA Herniou, C Lopez-Vaamonde
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(2020). Forest dieback, a tangible proof of climate change? A cross-comparison of forest stakeholders’ perceptions and strategies in the mountain forests of Europe and China. Environmental Management
Deuffic, P., Garms, M, He, J., Brahic, E., Yang, H., Mayer, M.
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(2020). Perception of climate induced forest dieback and silvicultural adaptation to climate change in mountain forests – The case of the Bavarian Forest, Germany. Universität Greifswald
Garms, M.