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Depression und Subgruppen - Analyse vaskulärer Hirnstrukturveränderungen bei verschiedenen Subgruppen der Depression

Fachliche Zuordnung Nuklearmedizin, Strahlentherapie, Strahlenbiologie
Klinische Psychiatrie, Psychotherapie und Kinder- und Jugendspychiatrie
Förderung Förderung von 2016 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 314835879
 
Erstellungsjahr 2020

Zusammenfassung der Projektergebnisse

In dieser bevölkerungsbasierten epidemiologischen Studie analysierten wir die Assoziation einer Major Depressive Disorder (MDD), verschiedener Subtypen einer Depression, dem Schweregrad der Krankheitssymptome sowie der Erkrankungsdauer der Depression mit bildgebenden Parametern einer zerebrovaskulären Erkankung. Die vorliegende Analyse basiert auf Daten der vom BMBF geförderten BiDirect-Studie , die eine große Stichprobe von Patienten mittleren Alters mit akuter Depression in Behandlung sowie bevölkerungsbezogene Kontrollen einschließt. Die endgültige Stichprobe für die vorliegenden Analysen umfasste 571 Teilnehmer mit unipolarer Depression und 524 Kontrollprobanden. In unserer Analyse war eine MDD signifikant mit dem Vorliegen und dem Volumen zerebraler Läsionen der weißen Substanz (WMH), als Surrogatmarker einer zerebrovaskulären Erkankung, assoziiert (Odds Ratio = 1.30; p = 0.04). Diese Assoziationen waren unabhängig von vaskulären Risikofaktoren und Komorbiditäten. Dieses Ergebnis unterstützt die von Alexopoulus et al. postulierten Hypothese der „vaskulären Depression“, wonach zerebrovaskuläre Erkrankungen einen erhöhten Einfluss auf die Entstehung einer „Late-onset“- Depression haben. Hingegen waren weder der Subtyp der Depression, Parameter des Krankheitsverlaufs und der Schweregrad der Erkrankung (alle p > 0,05) mit dem Vorliegen von WMH assoziiert. Auch klinische Charakteristika der Depression standen in keinem Zusammenhang mit den Volumina der WMH. Eine Stärke unserer Studie, die auf Daten der BiDirect-Studie beruht ist die große Stichprobengröße. So ist der Zusammenhang von zerebrovaskulären Erkrankungen und Depressionen unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Subtypen bis jetzt nur in kleinen Stichproben und bei älteren Patientengruppen untersucht worden. Die vorliegende Studie wird durch den Aspekt eingeschränkt, dass es sich um eine Querschnittsanalyse handelt. Insbesondere für die Beobachtung der Entstehung und des Verlaufs der WMH sind longitudinale Analysen notwendig, um die Hypothese der vaskulären Depression defiziler, insbesondere bezüglich Subtypen der Depression, dem klinischen Verlauf der Depression sowie dem Schweregrad der Erkrankung zu untersuchen. Zusammenfassend sind Patienten mit MDD schwach, aber signifikant mit dem Vorliegen und dem Volumen der zerebralen WMH assoziiert. Diese Assoziationen sind unabhängig von vaskulären Risikofaktoren und Erkrankungen zu sein. Darüber hinaus sind klinische Merkmale wie Krankheitsverlauf und Schwere der Erkrankung sowie Subtypen der Depression nicht mit dem Vorliegen und dem Volumen zerebraler WMH assoziiert.

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