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Chancen für eine nachhaltige Gestaltung des Nexus von Nahrungsproduktion, Energie und Wasser im Bergland des Blauen Nils in Äthiopien

Fachliche Zuordnung Humangeographie
Förderung Förderung von 2016 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 314862397
 
Das Bergland Äthiopiens ist Quellgebiet großer grenzüberschreitender Flüsse und wird deshalb oft als Wasserturm Afrikas bezeichnet. Die gegenwärtige Errichtung von Großdämmen zur Energiegewinnung macht diese Berge nun außerdem zum Kraftwerk Afrikas. Aus Sicht der Lokalbevölkerung hingegen hat das Berggebiet vor allem Bedeutung für die kleinbäuerliche, primär subsistenzorientierte Landwirtschaft. Unter dem Einfluss von Klimawandel, raschem volkswirtschaftlichen Wachstum, einer wachsenden Bevölkerung und zunehmendem Druck auf Landressourcen sind die Berge und ihre Einwohnerschaft inzwischen zum Brennpunkt von Problemlagen an der Schnittstelle (Nexus) von Nahrungsproduktion, Energiegewinnung und Wassernutzung geworden. Diese Entwicklungen haben Auswirkungen auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene, wie auch grenzüberschreitend für ganz Ostafrika. Das Forschungsvorhaben beabsichtigt eine sozial-ökologische Systemanalyse von Anpassungsoptionen und Risikoprofilen des Berglandes des Blauen Nils in Äthiopien. Kernziel ist die Identifizierung von Optionen zum Umgang mit den sich herausbildenden Engpässen im Zusammenhang von Nahrung, Energie und Wasser in diesem sich rasch wandelnden tropischen Bergsystem. Dazu werden wir eng mit den verschiedenen relevanten Akteuren auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene zusammenarbeiten, um die Systemdynamik zu erfassen, bevorzugte Anpassungsstrategien zu identifizieren, und Szenarien wahrscheinlicher und möglicher Zukünfte im Spannungsfeld von externen Einflüssen und lokalen Steuerungen herauszuarbeiten. Das Forschungsteam verbindet umfangreiche Expertise in den Feldern der sozial-ökologischen Systemanalyse, sozialen Resilienzstrategien, der Ökologie, Agronomie, Energiegewinnung und Agrarökonomie Ostafrikas, und der Klimatologie und Hydrologie des äthiopischen Hochlands. Zu den beteiligten Akteuren vor Ort gehören Organisationen der Lokalbevölkerung, Verwaltungsbehörden von Flusseinzugsgebieten, nationale Entwicklungseinrichtungen und andere. Die enge Kopplung und Multiskalarität der zu untersuchenden Prozesse des Nexus erfordern eine intensive Zusammenarbeit zwischen den Teammitgliedern und verschiedenen einheimischen Akteuren während des gesamten Forschungsprojekts. Wir erwarten, dass dieser transdisziplinäre Ansatz neue Erkenntnisse über Anpassungsstrategien in tropischen Bergländern gewinnt, und dass der zusammen mit den lokalen Akteuren erarbeitete sozial-ökologische Analyserahmen schließlich auch auf andere Bergregionen und ihre Auseinandersetzung mit dem Klimawandel übertragen werden kann.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Äthiopien, Italien, USA
 
 

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