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Erste umfassende Untersuchung von Michael-Reaktionen in Gegenwart einer großen Anzahl verschiedenartiger funktioneller Gruppen mit Zuschauercharakter: Enantioselektive Synthese

Fachliche Zuordnung Organische Molekülchemie - Synthese, Charakterisierung
Förderung Förderung von 2016 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 315258217
 
Funktionelle Säuregruppen müssen in der organischen Synthese oft vermieden werden, was die Planung von Syntheserouten stark dadurch einschränkt, dass Schutzgruppen erforderlich sind, die die Gesamtausbeute entscheidend verringern. Wir haben nun herausgefunden, dass unsere enantioselektiven Michael-Additionen nicht nur hochgradig stereoselektiv sind, sondern auch viele Arten von funktionellen Säuregruppen tolerieren (pKa = 0 to 14), d. h. die Säuregruppen müssen nicht geschützt werden. Einige der gezeigten Reaktionen haben noch nicht einmal ein racemisches Äquivalent, z. B. wenn die Reaktionen in Gegenwart einer Carbonsäuregruppe durchgeführt werden. Weil unsere Reaktionen keine Schutzgruppen erfordern, sind wir nun in der Lage, die bislang kürzeste Synthese für Pristiq, ein Medikament von Pfizer zur Behandlung von Depressionen, und für Mevalonsäure, einen wichtigen Naturstoff, vorzuschlagen. Aus globaler Sicht glauben wir, dass unsere Forschungsergebnisse andere Synthesechemiker anregen, den Vorteil ungeschützter Säuregruppen zu nutzen, um effizientere Syntheserouten mit weniger Stufen zu entwickeln und somit die Abhängigkeit von Schutzgruppen zu reduzieren. Wir zeigen hier, wie dies möglich ist.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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