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Transformationsprozesse am Fluchtort Stadt. Erweiterte Explorationen in städtische Lebenslagen und Praktiken der (Orts-) Aneignung von Flüchtlingen

Fachliche Zuordnung Städtebau/Stadtentwicklung, Raumplanung, Verkehrs- und Infrastrukturplanung, Landschaftsplanung
Bildungssysteme und Bildungsinstitutionen
Förderung Förderung von 2016 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 315268774
 
Erstellungsjahr 2021

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die Zusammenschau der Ergebnisse zu den untersuchten Transformationsprozessen am „Fluchtort Stadt“ verweist darauf, dass eine integrationsfördernde, nachhaltige Öffnung der Regelsysteme für Geflüchtete noch keineswegs erreicht ist. Nach wie vor entscheidet in erster Linie die immer wieder neu definierte „Bleibeperspektive“ darüber, inwiefern Teilhabe ermöglicht oder eher verwehrt wird. Unstrittig ist, dass sich die Integration von Geflüchteten wie von anderen Zuwanderern zu einer politischen, ressort- und institutionenübergreifenden Querschnittsaufgabe entwickelt hat. Dennoch drohen Geflüchtete mit unsicherer Bleibeperspektive dauerhaft in Parallelsystemen gefangen zu bleiben, wie dies exemplarisch im Bereich Wohnen an den langanhaltenden sogenannten „Überresidenzen“ in öffentlich-rechtlicher Unterbringung deutlich wird. Zudem werden fluchtpolitische Maßnahmen mit dem Argument einer sinkenden Nachfrage zurückgefahren. Rein rechnerisch ist diese Argumentation zwar nachvollziehbar, wirft jedoch kritische Fragen auf, wenn ‚Flucht‘ dadurch nur als vorübergehendes Phänomen betrachtet wird, das keiner langfristigen Planung und Strategie bedarf. Diese unzutreffende Annahme trug mit zur Überforderung im Jahr 2015 bei und fordert alle Gesellschaftsmitglieder dazu heraus anzuerkennen, dass weltweite Konflikte und Krisen nicht weniger geworden sind, sondern der europäische Grenzschutz Geflüchtete derzeit nur an einer Einreise in die EU hindert. In ethischer Hinsicht bleibt zu fragen, welchen Beitrag Fluchtforschung leisten kann und welche Rolle den Geflüchteten selbst in diesem Prozess der Wissensgenerierung zukommt. Die Forschungsergebnisse beider Teilprojekte wurden in unterschiedlichen Formaten (Konferenzbeiträge, Erzählcafés, Publikationen und Lehrveranstaltungen) einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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