Transformationsprozesse am Fluchtort Stadt. Erweiterte Explorationen in städtische Lebenslagen und Praktiken der (Orts-) Aneignung von Flüchtlingen
Bildungssysteme und Bildungsinstitutionen
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Die Zusammenschau der Ergebnisse zu den untersuchten Transformationsprozessen am „Fluchtort Stadt“ verweist darauf, dass eine integrationsfördernde, nachhaltige Öffnung der Regelsysteme für Geflüchtete noch keineswegs erreicht ist. Nach wie vor entscheidet in erster Linie die immer wieder neu definierte „Bleibeperspektive“ darüber, inwiefern Teilhabe ermöglicht oder eher verwehrt wird. Unstrittig ist, dass sich die Integration von Geflüchteten wie von anderen Zuwanderern zu einer politischen, ressort- und institutionenübergreifenden Querschnittsaufgabe entwickelt hat. Dennoch drohen Geflüchtete mit unsicherer Bleibeperspektive dauerhaft in Parallelsystemen gefangen zu bleiben, wie dies exemplarisch im Bereich Wohnen an den langanhaltenden sogenannten „Überresidenzen“ in öffentlich-rechtlicher Unterbringung deutlich wird. Zudem werden fluchtpolitische Maßnahmen mit dem Argument einer sinkenden Nachfrage zurückgefahren. Rein rechnerisch ist diese Argumentation zwar nachvollziehbar, wirft jedoch kritische Fragen auf, wenn ‚Flucht‘ dadurch nur als vorübergehendes Phänomen betrachtet wird, das keiner langfristigen Planung und Strategie bedarf. Diese unzutreffende Annahme trug mit zur Überforderung im Jahr 2015 bei und fordert alle Gesellschaftsmitglieder dazu heraus anzuerkennen, dass weltweite Konflikte und Krisen nicht weniger geworden sind, sondern der europäische Grenzschutz Geflüchtete derzeit nur an einer Einreise in die EU hindert. In ethischer Hinsicht bleibt zu fragen, welchen Beitrag Fluchtforschung leisten kann und welche Rolle den Geflüchteten selbst in diesem Prozess der Wissensgenerierung zukommt. Die Forschungsergebnisse beider Teilprojekte wurden in unterschiedlichen Formaten (Konferenzbeiträge, Erzählcafés, Publikationen und Lehrveranstaltungen) einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
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(2018). Kulturelle Differenz als urbane Ressource und Konfliktpotenzial. In: N. Gestring & J. Wehrheim (Hrsg.), Urbanität im 21. Jahrhundert. Eine Fest- und Freundschaftsschrift für Walter Siebel (S. 129–148). Frankfurt a. M.: Campus Verlag
Breckner, I.
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(2018): Neue Akteur*innen der Flüchtlingspolitik. Bürgerinitiativen in Hamburg. In: Standpunkt: Sozial. Flucht & Studium, 2, (S. 95-104)
Sylla, C.
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(2018): Unterbringung von Geflüchteten mit einer Behinderung. Ein Problemaufriss am Beispiel von Hamburg. In: M. Westphal & G. Wansing (Hrsg.), Migration, Flucht und Behinderung: Herausforderungen für Politik, Bildung und psychosoziale Dienste (S. 81-101). Wiesbaden: Springer VS
Grotheer, A.; Schroeder, J.
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(2019). Fluchtort Stadt. Explorationen in städtische Lebenslagen und Praktiken der Ortsaneignung von Geflüchteten. Wiesbaden: Springer VS
Arouna, M.; Breckner, I.; Ibis, U.; Schroeder, U., Sylla, C.
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(2019). Vom ‚Flüchtling‘ zum Geflüchteten? Kritische Überlegungen zur Kontinuität gesellschaftlicher Flüchtlingskonstruktionen und ihrem Einfluss auf die Soziale Arbeit. In: R. Braches-Chyrek et al. (Hrsg.): Bildungs- und Teilhabechancen geflüchteter Menschen. Kritische Diskussionen in der Sozialen Arbeit. Opladen: Barbara Budrich
Arouna, M.
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(2019): Discrimination in social spaces: The role of language in perceptions of otherness. In: Baumgarten, N.; Du Bois, I. & Gill, Victoria (eds.): Urban Futures: Language‐based Discrimination. Special Issue of the Journal of Language and Discrimination, vol. 3.2, p. 251 - 260
Breckner, I.
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(2019): Essay: Differenzierungsprozesse auf europäischen Wohnungsmärkten im 21. Jahrhundert. In: Schmid, S.; Eberle, D. & Hugentobler, M. (Hrsg.): Eine Geschichte des gemeinschaftlichen Wohnens (S. 200 – 204). Basel: Birkhäuser
Breckner, I.
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(2019): Vernachlässigte Themen der Flüchtlingsforschung – Über Leerstellen im Feld der Wissenschaft zu Flucht und Asyl. In: Behrensen, B. & Westphal, M. (Hrsg.): Fluchtmigrationsforschung im Aufbruch. Methodologische und methodische Reflexionen (S. 25-47). Wiesbaden: Springer VS
Schroeder, J.; Seukwa, L. H. & Wagner, U.
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(2019): Von den Lebenslagen zum Schulprogramm – Schritte zu einer fluchtsensiblen Unterrichtsentwicklung. In: Schroeder, J. (Hrsg.): Geflüchtete in der Schule. Vom Krisenmanagement zur nachhaltigen Schulentwicklung (S. 215-239). Stuttgart: Kohlhammer
Schroeder, J.
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(2020). Sozialräumliche Barrieren in der Bildungslandschaft. Die Unterbringungspolitik von Geflüchteten als Hindernis für fluchtsensible Schulkonzepte. In: K. Jepkens, L. Scholten, & A. van Rießen (Hrsg.), Integration im Sozialraum. Theoretische Konzepte und empirische Bewertungen (S. 293-308). Wiesbaden: Springer VS
Schroeder, J.
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(2020): Soziale Infrastruktur. In: Breckner, I.; Göschel, A. & Matthiesen, U. (Hrsg.): Handbuch Stadtsoziologie und Stadtentwicklung (S. 355-366). Baden-Baden: Nomos
Breckner, I.
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(2020): Wohnen als Grundlage gesellschaftlicher Teilhabe. In: Hannemann, C. & Hauser, K. (Hrsg.): Wohnen integriert – Zusammenhalt braucht Räume (S. 18-23). Berlin: Jovis
Breckner, I.