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Städtische Landschaft und Staatenbildung im eisenzeitlichen Samal (Zincirli, Türkei)

Antragstellerin Dr. Virginia Herrmann
Fachliche Zuordnung Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
Förderung Förderung von 2016 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 315331671
 
Die eisenzeitlichen syro-hethitischen Städte Nordsyriens und Südostanatoliens (ca. 1000 bis 600 v. Chr.) sind Teil des periodenübergreifenden Phänomens der städtischen Gründungen oder Wiedererbauungen in Zeiten politischer Veränderung. Die Urbanisierungspolitik der ambitionierten Herrscher dieser neuen kleinen Territorialstaaten wird als zentrales Element der sekundären Staatenbildung in diesem Zeitraum angesehen. Allerdings sind die Einzelheiten dieses Prozesses, einschließlich das Wie und die Frage von welchen Gruppen die Städte erstmals besiedelt wurden, nach wie vor nur unzureichend bekannt. Frühe Ausgrabungen in Zincirli (Türkei), die Hauptstadt des eisenzeitlichen Königreiches Samal, etablierten diese Stadt als archetypisches Beispiel für das Zusammentreffen von syro-hethitischer Urbanisierung und Staatenbildung. Das Ziel der aktuellen Ausgrabungen der Universität Tübingen in Zincirli ist es, ein dynamischeres und ganzheitlicheres Bild von der Gründung der Stadt zu zeichnen. Die Vergleiche der Stratigraphie, der materiellen Kultur und der 14C-Daten von vier Grabungsbereichen in der gesamten Stadt werden die Chronologie der Stadterweiterung und -entwicklung präzisieren. Gleichzeitig wird im Rahmen einer Untersuchung der frühen Wohngebiete die sozioökonomische Organisation der ersten Siedlergruppen durch die kontextuelle Analyse von Architektur, Keramik, Kleinfunden und Fauna beleuchtet. Die Ergebnisse dieses Projekts können einen Grundstein für eine neue Perspektive auf die Rolle der Urbanisierung in der Bildung der eisenzeitlichen syro-hethitischen Königreiche legen, und dadurch zu einem besseren Verständnis der Ausübung von Souveränität im Alltag beitragen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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