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Spektroskopie chemisch- und feldinduziert dotierter Kohlenstoffnanoröhren auf Ensemble- und Einzelpartikelbasis

Fachliche Zuordnung Physikalische Chemie von Molekülen, Flüssigkeiten und Grenzflächen, Biophysikalische Chemie
Förderung Förderung von 2016 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 315402952
 
Erstellungsjahr 2022

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die kontrollierte Dotierung neuer Nanomaterialien ist vielfach der Schlüssel für deren technologische Verwertung und Verwertbarkeit. Insbesondere für Anwendungen in der Sensorik, Elektronik oder Photovoltaik ist die gezielte Kontrolle der Konzentration und der räumlichen Verteilung freier Ladungsträger daher eine unerlässliche Grundlage. Jedoch stellt bereits die Bestimmung freier Ladungsträgerkonzentrationen in nanoskaligen Systemen in der Regel eine große Herausforderung dar, da sie ein genaues Verständnis des Einflusses von Dotierung auf optische oder andere zur quantitativen Analyse herangezogene Messgrößen erfordert. Ziel dieses Forschungsvorhabens war daher es daher zunächst, eine quantitative Bestimmung der durch Dotierung induzierten Ladungsträgerkonzentrationen zu ermöglichen und davon ausgehend, weitere photophysikalische Phänomene zu untersuchen. Im Rahmen dieses Forschungsprojektes wurde der Einfluss von Dotierung in halbleitenden, einwandigen Kohlenstoffnanoröhren vom (6,5) Typ, mittels verschiedener optischer Sonden wie beispielsweise Absorptions- und Fluoreszenzsspektroskopie im sichtbaren und im Nahinfrarotbereich sowie mittels Ultrakurzzeitspektroskopie ebenfalls im Nahinfrarotbereich im Detail untersucht. Im Rahmen verschiedener Kooperationen wurden dotierte (6,5) Kohlenstoffnanoröhren ausserdem mit Hilfe von Elektronenspinresonanz-Spektroskopie sowie mit Fourrier-Transform Infrarotspektroskopie und mittels thermoelektrischer Messungen untersucht. Hierbei konnten wir einerseits demonstrieren wie durch Dotierung induzierte Ladungsträgerkonzentrationen mittels Absorptionsspektroskopie quantifiziert werden können und andererseits, dass die Wechselwirkung der Ladungsträger mit externen, an den Oberflächen von Nanoröhren adsorbierten Gegenionen im Bereich schwacher und moderater Dotierung zu einer Lokalisierung und damit Immobilisierung von Ladungen führen kann. Da hierdurch die Konzentration freier Ladungsträger im Halbleiter erheblich reduziert wird ist diese Erkenntnis insbesondere für elektronische und andere Anwendungen von Interesse. Eine theoretische Modellierung der Ladungslokalisierung weist darauf hin, dass sich die Lokalisierungsenergie bei der Verwendung größerer Gegenionen abschwächt und ein größerer Anteil der Ladungen frei beweglich bleiben sollte. Dies konnte im Rahmen einer Kooperation mit Kollegen vom National Renewable Energy Laboratory in Golden, CO, USA zu thermoelektrischen Eigenschaften dotierter Kohlenstoffnanoröhren bestätigt werden. Zusammenfassend haben diese und weitere Erkenntnisse unser Verständnis des Charakters von dotierten halbleitenden Kohlenstoffnanoröhren einen großen Schritt weiter gebracht aber auch neue Fragen aufgeworfen. So sollten zukünftige Untersuchungen insbesondere die Wechselwirkung zwischen elektronischen- und Schwingungsfreiheitsgraden in dotierten Nanoröhren näher beleuchten.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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