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RetroPro 2: Retrodigitalisierung und Vervollständigung des Volkshochschul-Programmarchivs
Antragsteller
Professor Dr. Josef Schrader
Fachliche Zuordnung
Allgemeine und Historische Erziehungswissenschaft
Sicherheit und Verlässlichkeit, Betriebs-, Kommunikations- und verteilte Systeme
Sicherheit und Verlässlichkeit, Betriebs-, Kommunikations- und verteilte Systeme
Förderung
Förderung von 2017 bis 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 315424219
Im Projekt werden die Retrodigitalisierung und Vervollständigung des Volkshochschul-Programmarchivs abgeschlossen und die Nutzbarkeit des Angebots für Forschende optimiert. Im Unterschied zu Schule, Berufs- und Hochschulbildung sind die Inhalte der Erwachsenen- und Weiterbildung in nur geringem Maße curricularisiert. Daher sind es in erster Linie die Programme und Veranstaltungsankündigungen von Weiterbildungseinrichtungen, die über inhaltliche Schwerpunktsetzungen und Profile von Einrichtungen und Trägern informieren. Weiterbildungsprogramme sind aber nicht nur zuverlässige Quellen für Bedarfe und Bedürfnisse der Adressaten der Erwachsenen- und Weiterbildung, sondern zugleich auch Ausdruck von kulturellen Praxen des Lehrens und Lernens und damit von Bildungsvorstellungen und Bildungsrealitäten. Volkshochschul-Programme sind Quellen von herausragender und überregionaler Bedeutung für die historische und didaktische Forschung zu einem wichtigen Teilbereich der deutschen Erwachsenenbildung. Sie stellen darüber hinaus eine kultur- und lokalgeschichtlich relevante Quelle dar, da sie soziale und kulturelle Veränderungen in Stadt und Land widerspiegeln. Im Volkshochschul-Programmarchiv sammelt das DIE Semesterprogramme deutscher Volkshochschulen seit 1957. Seit 2004 ist die Sammlung für ein repräsentativ ausgewähltes Sample von 50 Volkshochschulen weitergeführt worden, deren Programme digital archiviert wurden. Mit einem ersten Projekt (Retrodigitalisierung und Vervollständigung des Volkshochschul-Programmarchivs) wurden ältere im DIE-Fundus vorhandene Programme des Samples in das Online-Archiv aufgenommen und erschlossen. Damit ist für die historische und didaktische Forschung ein Online-Zugriff auf die Bildungsinhalte der deutschen Volkshochschulgeschichte von der Nachkriegszeit bis heute entstanden. Die Einbindung der Daten nicht nur in fachliche Forschungsumgebungen, sondern auch in universale digitale Bibliotheken und Verbundkataloge ermöglicht die Nutzung durch verschiedene wissenschaftliche Disziplinen. Das Vorläuferprojekt konnte nicht alle für das Sample vorhandene ältere Programme berücksichtigen. Die Hochrechnung, die zur prognostizierten Seitenzahl von 250.000 geführt hatte, hatte den Seitendurchschnitt je Programmheft und deren teils umfassende Beilagen unterschätzt. Zusätzlich konnten während der Projektlaufzeit Sammlungslücken geschlossen werden. So ergibt sich ein Aufkommen von erneut 147.000 Seiten, die im hier beantragten Vorhaben digitalisiert und erschlossen werden sollen. Das Projekt nimmt zudem Rückmeldungen aus dem Gutachten auf und berücksichtigt die inzwischen deutlicher artikulierten Bedarfe der Forschenden in Bezug auf Erschließung, Präsentation und Exportformate. Insbesondere sollen exemplarisch infrastrukturelle Lösungen für anspruchsvolle Forschungsdesigns erarbeitet werden. Daraus resultierende Erkenntnisse werden in ein Kompendium mit Machbarkeitserwägungen und Empfehlungen einfließen.
DFG-Verfahren
Digitalisierung und Erschließung (Wiss. Literaturversorgung und Informationssysteme)
Mitverantwortlich
Dr. Peter Brandt