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GRK 2300:  Der Einfluss funktionaler Eigenschaften beigemischter Koniferen auf die Funktionsweise von Rotbuchenökosystemen

Fachliche Zuordnung Agrar-, Forstwissenschaften und Tiermedizin
Förderung Förderung seit 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 316045089
 
Die zurückliegenden trocken-heißen Jahre haben in Deutschland rund 285.000 ha geschädigte Wälder hinterlassen. Dies zeigt den dringenden Bedarf für Wälder, die in der Lage sind, mit den Folgen des Klimawandels zurechtzukommen. Eine viel diskutierte Option hierbei ist die Etablierung von Mischbeständen. Die Wirkung von Baumartenmischungen auf Ökosystemfunktionen jenseits der Biomasseproduktion wurde bislang allerdings noch nicht ausreichend untersucht. Der vorliegende Fortsetzungsantrag zielt daher darauf ab, das Wissen zur Funktionalität wichtiger mitteleuropäischer Mischbestandstypen zu erweitern, indem die funktionalen Eigenschaften der beteiligten Arten und ihre Auswirkungen auf die biogeochemischen Kreisläufe, die Diversität der assoziierten Taxa und die Produktivität untersucht werden. Allgemein wird angenommen, dass die funktionalen Merkmale von Arten für die Ökosystemfunktionen wichtiger sind als die Artenvielfalt an sich. Um diese Annahme zu testen, werden die wichtigsten funktionalen Eigenschaften und die damit verbundenen Mechanismen, in Rein- und Mischbeständen von Rotbuche (eine einheimische Laubbaumart), Fichte (eine einheimische Nadelbaumart, die auch außerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebietes angebaut wird) und Douglasie (eine nicht einheimischen Konifere mit hohem Ertrag und Wert) untersucht. Die Ergebnisse der ersten Förderphase zeigen einen starken Einfluss der abiotischen Standortbedingungen auf zahlreiche Response-Variablen, die durch die jeweilige Baumartenzusammensetzung modifiziert werden. Die zugrundeliegenden Ökosystemprozesse werden durch elf eng miteinander verknüpfte Teilprojekte in 40 Rein- und Mischbeständen untersucht, die sich hinsichtlich Bodenfruchtbarkeit und Klima unterscheiden. Experimente und beobachtende Studien werden ergänzt durch ausgefeilte Modellierungsansätze mit den Schwerpunkten Bestandsstruktur und Wachstum sowie der Bewertung von Ökosystemleistungen. Das Qualifizierungskonzept besteht aus einem anspruchsvollen und strukturierten Studienprogramm mit intensiver Betreuung und Unterstützung der Doktorand*innen. Das Programm bietet eine umfassende Qualifizierung durch die forschungsorientierte Kombination von Kompetenzen im Bereich Interdisziplinarität, Expertenwissen, Methodenkenntnis, Reflexionsfähigkeit und Internationalität. Damit erwerben die Promovierenden Schlüsselqualifikationen im Bereich der Waldökologie, die vielfältige Karrierewege innerhalb und außerhalb der Wissenschaft eröffnen.
DFG-Verfahren Graduiertenkollegs
Antragstellende Institution Georg-August-Universität Göttingen
 
 

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