Detailseite
Projekt Druckansicht

Genetische Schaltkreise der Pilz-Bakterien-Wechselwirkungen im Säugerdarm

Fachliche Zuordnung Parasitologie und Biologie der Erreger tropischer Infektionskrankheiten
Förderung Förderung von 2016 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 316048879
 
Unsere mikrobielle Flora setzt sich aus Vertretern der drei Domänen des Lebens - Bakterien, Archaeen und Eukaryoten - zusammen. Jedoch ist zum heuten Zeitpunkt noch wenig darüber bekannt, wie nicht-bakterielle Mitglieder des Mikrobioms mit dem Wirt und mit anderen Organismen interagieren. Hier beschreibe ich Experimente zur Untersuchung der Wechselwirkung von Candida albicans, dem häufigsten Pilz im menschlichen Darm, sowohl mit anderen Mitgliedern der intestinalen Lebensgemeinschaft wie mit dem Wirt. Vorhergehende Arbeiten in meinem Labor deuten darauf hin, dass mehrere genetische Determinanten der Fitness dieses Pilzes in vivo durch die Darm-Mikrobiota entscheidend beeinflusst werden. Basierend auf diesen Ergebnissen beabsichtige ich folgende Fragen zu bearbeiten: (1) Ist C. albicans auf ein vom Mikrobiom-produziertes Molekül als Haupt-Stickstoff-Quelle angewiesen, um sich im Säugerdarm ausbreiten zu können? Dies soll mittels der in vivo und in vitro Charakterisierung von C. albicans Stämmen untersucht werden, die Deletionen in vermeintlichen Allantoate-Transportern tragen. (2) Wie beeinflusst die mikrobielle Darmflora die Grenzfläche zwischen C.albicans und der Darmschleimhaut? Dafür werden immunhistochemische Analysen von Darmabschnitten von sowohl keimfrei wie auch konventionell aufgezogenen Mäusen angefertigt, die zuvor mit Wildtyp- oder mit in Adhärenz beeinträchtigten C. albicans Stämmen kolonisiert wurden. (3) Werden in vivo Fitnessfaktoren des kommensalen Darmbakterium Bacteroides thetaiotaomicron von C. albicans beeinflusst? Um diese Frage zu beantworten, werde ich die Kolonisierungsmuster in gnotobiotischen Mäusen untersuchen, die ausschließlich oder in Kombination dieser beiden Spezies kolonisiert wurden. Die vorgestellten Versuche sollen grundlegende Prinzipien aufdecken, wie in vivo die Wechselwirkung zwischen C. albicans, der mikrobiellen Darmflora und dem Wirt erfolgt. Da ein übermäßiges Wachstum von C. albicans im Darm die Hauptursache für lebensbedrohliche Infektionen darstellt, können diese Ergebnisse uns darüber hinaus erlauben Konzepte zu entwickeln, um - durch Beeinflussung der Darmflora - solche Infektionen zu verhindern.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung