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Funktion cholinerger Bürstenzellen der Gallenblase

Fachliche Zuordnung Gastroenterologie
Nuklearmedizin, Strahlentherapie, Strahlenbiologie
Förderung Förderung von 2016 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 316451980
 
Die Gallenblase und die Gallenwege enthalten im Epithel einen Zelltyp, der wegen eines Büschels an steifen Mikrovilli auf seiner Oberfläche als Bürstenzelle bezeichnet wird. Wir konnten kürzlich beschreiben, dass diese Bürstenzellen einen cholinergen Phänotyp haben, sowie Komponenten der kanonischen Geschmackstransduktionskaskade exprimieren. Wir postulieren, dass sie Chemosensoren sind und als Wächterzellen an der Eintrittspforte in das hepatobiliäre System schädliche Substanzen wie z.B. Darmkeime detektieren und deren Aszension verhindern. Entsprechend dieser Hypothese wollen wir mit diesem Projekt an der Maus als experimentellem Modellorganismus klären, ob die Bürstenzellen der Gallenblase das Vorhandensein von bakteriellen Produkten oder von das bakterielle Wachstum begünstigenden Substraten über den Mechanismus der kanonischen Geschmackswahrnehmung erkennen; ob sie in der Folge direkt oder reflektorisch eine cholinerg-vermittelte Kontraktion der Gallenblasenmuskulatur initiieren und somit als protektive Antwort eine Spülung der Gallenblase herbeiführen; und ob durch die lokale Freisetzung von Acetylcholin zusätzlich eine (neurogene) Entzündungsreaktion eingeleitet wird. Wir verfolgen mit unserem Projekt das übergeordnete Ziel, eine mögliche Schlüsselstelle der Pathogenese häufiger und schwerwiegender Erkrankungen des hepatobiliären Systems zu verstehen und daraus neue diagnostische und therapeutische Optionen ableiten zu können.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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