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Neoadjuvante Chemotherapie mit Gemcitabine plus Cisplatin gefolgt von radikaler Leberresektion vs radikale Leberresektion alleine bei Zufallsbefund eines inzidentellen Gallenblasenkarzinoms nach Cholezystektomie – Phase III Studie basierend auf dem Netzwerk des dt. Zentralregisters Inzidentelles Gallenblasenkarzinom

Fachliche Zuordnung Hämatologie, Onkologie
Förderung Förderung von 2017 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 316590476
 
Erstellungsjahr 2023

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die GAIN Studie sollte die wichtige Fragestellung adressieren, ob eine Induktionschemotherapie (Gemcitabine/Cisplatin) mit anschließender radikaler Resektion und -wenn möglich- postoperativer Chemotherapie bei Patienten mit IGBC oder BTC (ICC/ECC) das Gesamtüberleben im Vergleich zur sofortigen radikalen Operation allein mit oder ohne adjuvanter Standard-Chemotherapie nach Entscheidung des Prüfarztes verlängert. Aufgrund hoher Rezidivraten und schlechter Überlebensraten bei IGBC und ICC / ECC nach chirurgischer Resektion und der Unzulänglichkeit von Behandlungsmodalitäten in der reinen adjuvanten Therapie ist ein früherer Eingriff in den Verlauf der Erkrankung notwendig und neoadjuvante oder perioperative Konzepte haben in anderen Entitäten bereits hohe Wirksamkeit gezeigt. Die GAIN-Studie war als multizentrische, randomisierte, kontrollierte, offene Phase III-Studie geplant, die über einen Zeitraum von 4 Jahren 300 Patienten einschließen sollte. Die Rekrutierung der vorgesehenen Patientenpopulation erwies sich als unerwartet schwierig, wofür wir folgende Gründe für relevant halten: Neoadjuvante Studien haben sich insgesamt bei bestimmten Entitäten wie z.B. beim Gallengangsoder Pankreas-Karzinom als schwierig in der Rekrutierung erwiesen, da zumeist eine histologische Sicherung vor dem Einschluss vorliegen muss, dies aber bei vielen dieser Entitäten und in diesem Setting im Rahmen der Routineprozeduren nicht möglich ist. Weiterhin wollen viele Patienten bereits vor dem Einschluss wissen, wie sie behandelt werden, was bei konzeptuell völlig unterschiedlichen Therapiearmen eine Herausforderung zu sein scheint (zuerst Chemotherapie oder zuerst OP etc.). Nicht zuletzt stellen nicht annähernd kostendeckende Fallgelder, wie sie im Rahmen dieser Studie den Prüfzentren aufgrund des sehr limitierten Budgets nur geboten werden konnten, eine Hürde für die teilnehmenden Prüfzentren dar, gerade im Vergleich zu Industriestudien wird die Rekrutierung in die GAIN-Studie dann sehr niedrig priorisiert. Zudem begann die Rekrutierung der GAIN-Studie während der Covid-19-Pandemie, in der viele Prüfzentren wenig oder gar nicht den regulären Studienbetrieb aufrechterhalten konnten. Mögliche inhaltliche Gegenmaßnahmen zu den genannten Punkten wurden bereits per Protokollamendment umgesetzt und die Einschlusskriterien erweitert. Es wäre davon auszugehen, dass unter der Beteiligung von Österreich, wie sie geplant war, und nach dem Ende der Einschränkungen durch die Covid-Pandemie die Rekrutierung weiter gesteigert werden könnte. Zusammen mit einer geplanten Amendierung zur Verkleinerung der Studie bei statistischer Anpassung der Endpunkte könnte noch immer ein relevanter Nutzen für die untersuchte Patientenpopulation aus den gewonnenen Daten entstehen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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