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Visit-Math 2 - Förderung von Diagnosekompetenzen angehender Mathematiklehrkräfte: Individuelle Lernpotentiale im Verlauf des Studiums und Effekte der Adaptation von Prompts als Scaffolding

Antragstellerin Professorin Dr. Tina Seidel
Fachliche Zuordnung Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Förderung Förderung seit 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 274698440
 
In der ersten Förderphase des Projekts Visit-Math wurden diagnostische Kompetenzen von Lehramtsstudierenden im Bereich des mathematischen Argumentierens mittels videobasierter Simulationsumgebungen untersucht. Dabei wurden Zusammenhänge zwischen individuellen Voraussetzungen und den erfassten Diagnosekompetenzen geprüft. Darüber hinaus liefert das Projekt erste Befunde zu Fördermöglichkeiten beim Erwerb von diagnostischen Kompetenzen mit Hilfe von Prompts als Scaffolding-Maßnahme. Erste Ergebnisse zeigen, dass die erstellte Simulationsumgebung als authentische Repräsentation der unterrichtlichen Praxis wahrgenommen wird, die Umgebung als motivierend und kognitiv involvierend erlebt wird und gleichzeitig die diagnostischen Kompetenzen der angehenden Lehrkräfte valide gemessen werden können. Von Bedeutung für die zweite Förderphase ist der Befund, dass sich deutliche interindividuelle Unterschiede in den Diagnosekompetenzen zeigen, sodass eine an die jeweiligen Voraussetzungen angepasste Unterstützung sinnvoll erscheint. Dies wird sowohl durch theoretische Überlegungen als auch durch aktuelle metaanalytische Ergebnisse gestützt, welche eine unterschiedliche Effektivität verschiedener Unterstützungsmaßnahmen je nach Leistungsniveau nahe legen.Das Fortsetzungsprojekt untersucht deshalb, (FF1) wie sensitiv die erstelle Simulationsumgebung für Veränderungen in der professionellen Wissensbasis und den diagnostischen Kompetenzen von Studierenden im Verlauf des Studiums ist, und (FF2) welche Typen vom Prompts als Scaffolding besonders effektiv bei unterschiedlichen Leistungsniveaus sind. Zur Beantwortung der Fragen sind insgesamt vier empirische Studien geplant. Studie 1 (FF1) fokussiert die Sensitivität der Simulationsumgebung und untersucht angehende Lehrkräfte quasi-longitudinal im Verlauf des Studiums, um festzustellen, ob sich hier differentiell und passend zu den Studieninhalten Veränderungen in den diagnostischen Kompetenzen und professionellen Wissen festmachen lassen. Studien 2 & 3 (FF2) untersuchen die Makro-Adaptation von Scaffolding basierend auf der professionellen Wissensbasis bzw. der Diagnoseakkuratheit, um so Aussagen über die differentielle Wirksamkeit von instruktional aktivierenden bzw. konzeptuell verknüpfenden Prompts zu machen. Studie 4 (FF2) untersucht darüber hinaus explorativ, ob eine Mikro-Adaptation des Scaffolding basierend auf Prozessmaßen zu einer weiteren Optimierung der Lernumgebung beitragen kann.Das Fortsetzungsprojekt knüpft damit an die laufende Projektphase an und integriert aktuelle Erkenntnisse aus der Forschung im Bereich von Scaffolding und simulationsbasierten Lernumgebungen. Es liefert damit, gerade vor dem Hintergrund des erweiterten Rahmenmodells von COSIMA sowie durch die interdisziplinären Kooperationen mit anderen Teilprojekten, grundlegende und weiterführende Ergebnisse, um zukünftig simulationsbasierte Lernumgebungen effektiv gestalten und in der Lehrerbildung einsetzen zu können.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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