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Datengetriebene Bewertung von Entwurfsvarianten

Fachliche Zuordnung Architektur, Bau- und Konstruktionsgeschichte, Bauforschung, Ressourcenökonomie im Bauwesen
Förderung Förderung von 2016 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 271444440
 
Der architektonische Entwurfsprozess ist ein Entscheidungsprozess, bei dem eine Wahl zwischen mindestens zwei Varianten (Handlungsmöglichkeiten) getroffen wird. Bei der Beurteilung von Varianten werden die IST-Eigenschaften einzelner Lösungsvarianten mit entsprechenden SOLL-Eigenschaften (Zielvorstellungen des Auftraggebers, Architekten, rechtliche Rahmenbedingungen etc.) verglichen. Das Ergebnis ist eine Aussage über die Güte der Lösung, die den Grad der Zielerreichung repräsentiert und eine Entscheidung über die Weiterbearbeitung bzw. das Verwerfen beinhaltet. Die Beurteilung erfolgt dabei sowohl qualitativ als auch quantitativ. Im ersten Forschungsaspekt des vorliegenden Antrags wird auf die Entwicklung einer Methodik für die digitale Dokumentation qualitativer (beschreibender) Entscheidungen fokussiert. Die Dokumentation quantitativer Entscheidungen war Gegenstand der ersten Förderperiode. Ziel ist das Festhalten von Entscheidungen in der Variantenauswahl und insbesondere die Begründung für die Entscheidung, um eine spätere Nachvollziehbarkeit und Übertragbarkeit auf andere Projekte zu gewährleisten. Für textliche Dokumentation des Entwurfsprozesses und der getroffenen Entscheidungen werden etablierte Vorgehensweisen, wie bspw. „Design Stories” untersucht, Fachvokabulare exemplarisch nach räumlich funktionalen, konstruktiven und energetischen Aspekten abgeleitet und Wechselbeziehungen zu Raum- und Bauteilobjekten bzw. deren Parameter in semantischen Bauwerkmodellen identifiziert. Neben der keyword-basierte Bewertung werden konzeptionell neue Methoden für visuelle qualitative Bewertungen erarbeitet, prototypisch implementiert und in Nutzerstudien evaluiert. Ein zweiter Aspekt im Projekt ist die Evaluierung von Varianten basierend auf Referenzen und der Nutzung von (Teil)Aspekten für die Weiterentwicklung des Entwurfes. Die Verwendung von Referenzen von bereits gebauter oder entworfener Architektur ist eine etablierte Methode, um Varianten zur bewerten sowie Potenziale in der Variantenweiterentwicklung aufzuzeigen. Für die Identifikation ähnlicher Referenzen werden lokalen Metriken und globale nutzergesteuerte Gesamtähnlichkeit untersucht und mit Suchmethoden für semantische Bauwerksmodelle kombiniert. Für die Bewertung der Potentiale von Varianten basierend auf ähnlichen Referenzen werden existierende Berechnungsmethoden und visuelle Methoden um Imperfektion (Unsicherheit, Vagheit, Ungenauigkeit) erweitert und beispielhaft im Kontext der Energieeffizienz und Umweltauswirkungen evaluiert. Prototypische Realisierungen und eine partielle Evaluation mit den anderen Teilprojekten zeigen die Tragfähigkeit des Konzeptes auf.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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