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GRK 2304: Byzanz und die euromediterranen Kriegskulturen. Austausch, Abgrenzung und Rezeption
Fachliche Zuordnung
Alte Kulturen
Förderung
Förderung seit 2018
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 316695450
Das GRK 2304 "Byzanz und die euromediterranen Kriegskulturen" ist das einzige Verbundprojekt in Deutschland, das die Frage nach der Bedeutung von Byzanz für die Geschichte und Kultur des euromediterranen Raums systematisch und interdisziplinär an einem Thema, den Kriegskulturen, untersucht. Kriegskulturen sind in besonderem Maße durch unterschiedliche Prozesse des Austauschs, der Abgrenzung und der Rezeption, sei es zwischen Byzanz und dem lateinischen Europa, der slavischen Welt oder dem Nahen Osten, gekennzeichnet. Unter Kriegskulturen verstehen wir dabei die sich auf den Krieg beziehenden Normen, Deutungen, Sinnzuschreibungen und Reflexionen ebenso wie die Formen und Praktiken des Krieges.Das GRK zeichnet sich durch die große Zahl der beteiligten Disziplinen aus, die eine systematische Untersuchung von Kriegskulturen von der Antike bis in die Frühe Neuzeit ermöglichen. In der zweiten Förderphase wird die Geschichte des Islams im östlichen Mittelmeerraum das Spektrum noch erweitern. Die Forschung des GRKs gliedert sich in vier Themenbereiche (Legitimations- und Begründungsstrategien, Konzeptualisierungen von Personen und Gruppen, Rituale und Kulte, Wissen und Infrastruktur), die jeweils in verschiedene thematische Cluster unterteilt sind. Die Verknüpfung zwischen den Themenbereichen wird in der zweiten Förderphase durch vier neue Querschnittsthemen gestärkt. Konkret geht es dabei um Kriegsfolgen, Krieg und Geschlecht, Kriegserzählungen sowie Interaktionspraktiken im Kontext von Krieg.Die Ausbildung im GRK zielt darauf ab, die Graduierten zu Spezialist:innen in ihrem eigenen Fach heranzubilden, ihnen Kompetenzen für die interdisziplinäre Arbeit zu vermitteln und Perspektiven für Tätigkeitsbereiche innerhalb und außerhalb der Universitäten aufzuzeigen. Das Studienprogramm bietet durch die individuelle Betreuung, das Forschungskolloquium, Tagungen und Workshops eine fundierte methodisch-theoretische und inhaltliche Ausbildung und vielfältige Möglichkeiten zur nationalen und internationalen Vernetzung. Die für die zweite Förderphase geplante Modularisierung erlaubt eine individuelle Schwerpunktsetzung und leitet zum eigenständigen wissenschaftlichen Arbeiten an. Das GRK bietet den Graduierten ein exzellentes und inspirierendes Arbeitsumfeld etwa durch die Verbindung zum Profilbereich der JGU "40.000 Years of Human Challenges" oder dem Leibniz-WissenschaftsCampus Mainz/Frankfurt "Byzanz zwischen Orient und Okzident". Das GRK kooperiert eng mit dem Römisch-Germanischen Zentralmuseum, das Einblicke in die Praxis eines Leibniz-Forschungsmuseums vermittelt und das “Öffentlichkeitswirksame Vermittlungsformat” für die Graduierten gestaltet. Kooperationen sind für die zweite Förderperiode darüber hinaus mit der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz, wodurch eine Beteiligung an das Nachwuchsprogramm "Junge Akademie" ermöglicht wird, sowie der Martinus-Bibliothek vereinbart.
DFG-Verfahren
Graduiertenkollegs
Antragstellende Institution
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Beteiligte Institution
Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz; Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg; Leibniz-Zentrum für Archäologie (LEIZA)
Sprecher
Professor Dr. Johannes Pahlitzsch
beteiligte Wissenschaftlerinnen / beteiligte Wissenschaftler
Professorin Dr. Irene Dingel; Professorin Dr. Heide Frielinghaus; Professorin Dr. Heike Grieser; Professorin Dr. Barbara Henning; Professorin Dr. Marietta Horster; Professor Dr. Jan Kusber; Professor Dr. Ludger Körntgen; Professor Dr. Hans-Christian Maner; Professor Dr. Klaus Pietschmann; Professor Dr. Dieter Quast; Professor Dr. Jörg Rogge; Professorin Dr. Ute Verstegen