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Bioinspirierte Katalysatoren für die H2-Erzeugung nach dem Vorbild der [NiFe]-Hydrogenase

Fachliche Zuordnung Anorganische Molekülchemie - Synthese, Charakterisierung
Biologische und Biomimetische Chemie
Förderung Förderung von 2016 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 316698085
 
Erstellungsjahr 2024

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die Produktion von Diwasserstoff (H2) durch katalytische Wasserspaltung ist eine Schlüsselreaktion zukünftiger nachhaltiger Energieszenarien. Natürliche Hydrogenasen, bei denen es sich um metallorganische Enzyme handelt, die aktive Nickel- und/oder Eisenzentren enthalten, sind sehr effiziente Katalysatoren für die H2-Entwicklung; ihre katalytische Leistung kann mit üblicherweise verwendeten Platinkatalysatoren für die H2-Erzeugung mithalten. Hydrogenasen stellen somit Blaupausen für das Design innovativer molekularer Katalysatoren dar, die auf günstigen und gut verfügbaren Metallen basieren. Ausgehend von einem hochpräzisen strukturellen und funktionellen Modellkomplex für das aktive Zentrum der heterodinuklearen [NiFe]-Hydrogenase, den das Konsortium zu Beginn dieses Verbundprojekts veröffentlichte, hat das französisch-deutsche Team nun gemeinsam Struktur- /Aktivitätskorrelationen herausgearbeitet die zu einem besseren Verständnis der Reaktivität der bimetallischen aktiven Einheit geführt und den Weg für verbesserte bioinspirierte Katalysatoren geebnet haben. Insbesondere wurden detaillierte mechanistische Einblicke gewonnen, und die Variation peripherer Liganden des [NiFe]-Hydrogenase-Mimetikums sowie der Vergleich von NiFe- mit entsprechenden FeFe-Systemen haben wesentliche strukturelle und elektronische Faktoren für eine optimale Reaktivität definiert. Im Verlauf dieser Studien wurde zudem eine ungewöhnliche Umwandlung von Eisen(III)-thiolat-/Eisen(II)-disulfid-Einheiten entdeckt und es wurde festgestellt, dass ein zweikerniger Eisen-Thiol/Thiolato-Komplex als effizienter Katalysator für die Sauerstoffreduktionsreaktion (ORR) wirkt, mit steuerbarer Selektivität für Wasser oder Wasserstoffperoxid als Produkt. Eine gründliche mechanistische Analyse lieferte wertvolle Informationen über die Sauerstoffaktivierung und die Verhinderung von Schwefel-zentrierter Reaktivität in Thiolato-koordinierten Nicht-Häm-Eisenzentren. Als Blume am Wegesrand dieses Projekts konnte mit der Entwicklung robuster Metalloliganden auf Nickel(II)-Basis eine neue Strategie zur Verbesserung der Einzelmolekülmagneteigenschaften von 3d-Metallkomplexen mit harten O-Donoren aufgezeigt werden. Das gesamte Projekt profitierte stark von der komplementären Expertise der französischen und deutschen Partnerlabore und der hervorragenden Zusammenarbeit.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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