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Alte und neue Grenzziehungen: Nationale Identitäten und Religion (ONBound)
Antragstellerinnen / Antragsteller
Insa Bechert; Dr. Markus Quandt, seit 11/2017; Professorin Dr. Annette Schnabel; Dr. Malina Voicu
Fachliche Zuordnung
Empirische Sozialforschung
Förderung
Förderung von 2018 bis 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 316798296
Das vorgeschlagene Projekt zielt darauf, das Verständnis vom Ineinandergreifen nationaler und religiöser Identitäten in der modernen Welt zu verbessern. Dies soll durch Sekundäranalysen bestehender - jedoch neu zusammengestellter - Daten aus komparativen Umfrageprogrammen und akademischer Kontextdaten zu einem Mehrebenendatensatz geschehen. Dazu sollen Daten mit weltweiter Abdeckung aus einer großen Anzahl von Quellen verknüpft werden.In Zeiten wachsender institutioneller Konvergenz auf supra-nationaler Ebene und wachsender Unterschiede z.B. im individuellen Vermögen und Lebenschancen gewinnen nationale und religiöse Identitäten als Marker von Inklusion und Exklusion (wieder) an Bedeutung. Konsequenzen können neue oder neu organisierte Muster von sozialer Kohäsion und Solidarität sein. Das Projekt wird zwei Kernforschungsfragen in diesem Gebiet bearbeiten: Erstens adressiert das Projekt die Beziehung zwischen nationalen und religiösen Identitäten auf Individualebene - wie sehr überlappen sich beide Zugehörigkeitskonstrukte, verstärken sie sich, oder konkurrieren sie? Wie stabil sind diese Verhältnisse im Länder- und Zeitvergleich? Die zweite Forschungsfrage weitet die erste aus, indem sie nach den Effekten institutioneller Merkmale und historischer, länderspezifischer Ereignisse auf das Verhältnis zwischen religiösen und nationalen Identitäten fragt. Zentrale Kontextdaten sind hier die in den nationalen Verfassungen kristallisierten Selbstverständnisse von Gesellschaften, Maße der sozialen Vielfalt und interne sowie externe Konfliktereignisse.Im Zuge des Projekts wird ein bislang einzigartiger Datensatz zusammengestellt werden, der ein breites Spektrum öffentlich zugänglicher Datenquellen vereint. Der Datensatz kombiniert Individualdaten (z.B. aus ISSP, ESS, WVS, Latinobarometer, Asian Barometer) zum Thema nationaler und religiöser Identität, und Kontextdaten auf Länderebene (z.B. von Conflict Barometer, International Constitution Finder, Minorities at Risk) über ca. 30 Jahre und 130 Länder weltweit. Das Endprodukt wird ein frei erhältlicher Mehrebenendatensatz und gleichzeitig ein Beispiel für gezielte Datenverknüpfung sein, die beispiellos für dieses Forschungsfeld sind. Das Projekt kann somit als strategischer Anwendungsfall betrachtet werden, der auf die steigende Nachfrage nach flexibler Gestaltung und Zusammenführung bestehender Datenquellen für wechselnde Forschungsfragen antwortet.
DFG-Verfahren
Forschungsdaten und Software (Wiss. Literaturversorgung und Informationssysteme)
Internationaler Bezug
Italien, Schweden
Kooperationspartner
Professor Dr. Mikael Hjerm
Mitverantwortliche
Professor Dr. Ferruccio Biolcati-Rinaldi; Professor Dr. Cristiano Vezzoni