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Untersuchungen zum funktionalen Zusammenhang zwischen Handlungsklang und Bedeutung
Antragsteller
Professor Dr. Friedemann Pulvermüller
Fachliche Zuordnung
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung
Förderung von 2016 bis 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 316928999
Neuere Arbeiten konnten zeigen, dass kognitiv-semantische und sprachlich-phonemische Prozesse in Handlungswissen und perzeptueller Information begründet sind. Dennoch bleibt es unklar, zu welchem Grad sprachlich-phonematisches und semantisches Wissen funktionell von Handlungs- und Perzeptionswissen abhängig ist und durch diese beeinflusst wird. Diese Fragen sollen hier durch Priming-Studien untersucht werden, die den Einfluss von Handlungsklängen auf die sprachliche und semantische Informationsverarbeitung, sowie den reziproken Einfluss sprachlich-semantischer Reize auf die akustische Verarbeitung mit physiologischen und Verhaltens-Experimenten untersuchen. Der Einfluss (i) zwischen Schallsignalen, die auf spezifische menschliche Handlungen hinweisen, und Wörtern, mit denen über Handlungen gesprochen wird, und (ii) zwischen nichtsprachlichen Signalen und Sprachlauten (Phonemen) wird bei gesunden Probanden mit dem EEG und, zur besseren Lokalisation, bei Epilepsiepatienten mit subduralen Elektrodenarrays untersucht. Zudem sollen TMS-Studien mit gesunden Probanden sowie EEG-Studien mit para- und tetraplegischen Patienten mit Rückenmarksschädigung durchgeführt werden, um eine mögliche kausale Rolle motorischer Mechanismen bei der Verarbeitung nichtsprachlicher Handlungsklänge und von Sprachreizen zu untersuchen. Wir erwarten, dass diese Forschungen zu einer besseren Bewertung kognitiv-neurowissenschaftlicher Theorien der Bedeutungs- und Sprachlautverarbeitung beitragen, indem sie entweder einen funktionalen Zusammenhang zwischen sensomotorischen und sprachlichen Prozessen im Sinn der grounded cognition Perspektive bestätigen oder diesen Zusammenhang als eher epiphänomenal und nicht-funktional ausweisen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen