Detailseite
Projekt Druckansicht

(Post)migrantisches Theater in der deutschen Theatergeschichte - (Dis)Kontinuitäten von Ästhetiken und Narrativen

Antragstellerin Dr. Azadeh Sharifi
Fachliche Zuordnung Theater- und Medienwissenschaften
Förderung Förderung von 2016 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 316995427
 
In diesem Projekt wird eine historische Analyse migrantischen und postmigrantischen Theaters für die Theaterwissenschaft erarbeitet, um damit neue Erkenntnisse über ästhetische und narrative Charakteristika des (post)migrantischen Theaters in ihrer (Dis)Kontinuität zu gewinnen. Dabei sollen ein Bogen von den Anfängen des migrantischen Theaters zum zeitgenössischen postmigrantischen Theater hergestellt und dessen Verbindungen und Brüche aufgezeigt werden. Das postmigrantische Theater wird als Folge und Fortführung von migrantischem Theater angesehen, das im Zuge des Anwerbeabkommens von Gastarbeiter_innen 1955 begonnen hat. Die Entstehung des Postmigrantischen Theaters durch die Eröffnung des Ballhaus Naunynstraße 2008 stellt den wichtigsten Moment in der historischen Entwicklung des migrantischen Theaters dar, denn damit hat sich die (post)migrantische Theaterarbeit aus der Nische des Soziokulturellen und Amateurhaften heraus entwickelt. In diesem Projekt wird darüber hinaus postuliert, dass dem migrantischen Theater zu früheren Zeitpunkten eine größere Relevanz in der deutschen Theaterszene und in der Theatergeschichtsschreibung hätte zukommen können. Das bisher fehlende Einschreiben in der deutschen Theatergeschichte hat vornehmlich mit der Tatsache zu tun, dass die deutsche Theaterwissenschaft ein kleines Fach ist. Aber gerade die gesellschaftliche Aktualität und Relevanz macht eine Aufarbeitung von (post)migrantischem Theater für die Theaterwissenschaft jedoch wichtig und dringend. Dieses Vorhaben ist in drei sich aufeinander beziehende Teile gegliedert: Sammlung der Materialien durch die hermeneutische Methode der oral history, Ordnung der Materialien durch eine digitale Kartografierung sowie theoretische Einordnung der (post)migrantischen Theatergeschichte. Die verschiedenen Methoden und Forschungstechniken, die sich gegenseitig ergänzen, dienen als Grundlage der Analyse der (Dis)Kontinuität von Narrativen und Ästhetiken. Die Analyse der (post)migrantischen Narrative umfasst die zugeschriebenen, imaginiert tradierten, migrantisch tradierten, diasporischen und neu geschaffenen postmigrantischen Narrative. In der Analyse der (post)migrantischen Ästhetik sollen die Aufgabe von Körper, Sprache und Geste, Formate sowie das Publikum untersucht werden, die im (post)migrantischen Theater eine besondere Funktion erhalten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung