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Entwicklung eines Knochenklebstoffes auf Polymerbasis

Antragsteller Dr. Peter Behrendt
Fachliche Zuordnung Orthopädie, Unfallchirurgie, rekonstruktive Chirurgie
Förderung Förderung von 2016 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 317348388
 
Die Techniken der Osteosynthese haben sich in den letzten Jahren stark verändert. Immer mehr tritt die biologische Verträglichkeit der Implantate in den Vordergrund. Vor allem das Implantatdesign hat sich in Bezug auf seine Weichteilverträglichkeit während und nach der Implantation sowie die Fixierung entsprechend biomechanischer Erkenntnisse verbessert. Wenn komplexe Gelenkverletzungen rekonstruiert werden, dann erfolgt dies dagegen seit Jahrzehnten nach demselben Schema. Zunächst wird die Fraktur dargestellt, dann die Fragmente mit Bohrdrähten fixiert und zuletzt erfolgt die Osteosynthese. Die Fixierung mit Bohrdrähten ist effektiv, kann aber Probleme mit sich bringen. Die Bohrdrähte müssen so platziert sein, dass die spätere Osteosynthese noch angelegt werden kann. Dazu können Bohrdrähte nicht unbegrenzt neu gesetzt werden, da sie selbst den Knochen schädigen. Im Extremfall können kleinere Knochenfragmente durch mehrfaches Bohren zerstört werden. Das ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn es sich um Gelenkflächen-tragende Fragmente handelt.Bei kindlichen Frakturen der oberen Extremität werden routinemäßig Bohrdrähte zur Fixierung eingesetzt und es erfolgt eine zusätzliche Ruhigstellung mit Gips. Die Patienten müssen dann erneut operiert werden, um nach Heilung die störenden Drähte zu entfernen.Das Ziel des geplanten Projektes ist es, einen Klebstoff zu entwickeln, der die temporäre Fixierung von Knochenfragmenten gewährleisten kann, damit auch sehr kleine Fragmente gefasst werden können und gleichzeitig bei guter Übersicht eine knochenschonende Osteosynthese ermöglicht wird. Im Fall kindlicher Frakturen könnte eine Verklebung der Fragmente mit zusätzlicher Ruhigstellung im Gips erneute Operationen zur Implantatentfernung unnötig machen.Im Rahmen eines Kooperationsprojektes mit dem AO Research Institute, Davos, Schweiz, soll aufbauend auf den Vorarbeiten von Eglin et al. ein Klebstoff auf Polymerbasis entwickelt werden. Die Entwicklung eines solchen Klebstoffes würde eine Revolution in der Osteosynthesetechnik bedeuten. Einerseits ließe sich die Operationstechnik vereinfachen, da hinderliche Bohrdrähte nicht mehr benötig würden. Andererseits könnte die Qualität der Gelenkrekonstruktion verbessert werden, wenn keine zusätzlichen Bohrungen für Fixierungsdrähte verwendet werden müssten. Zusätzlich wäre es möglich auch kleinere Fragmente zu fixieren, die durch das Einbringen von Bohrdrähten zerstört würden.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug Schweiz
Beteiligte Institution AO Research Institute Davos
 
 

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