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Augmentative Effekte von tDCS auf ein körperbezogenes Aufmerksamkeitsmodifikationstraining bei Frauen mit Bulimia nervosa

Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung von 2016 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 317556626
 
Körperbildstörungen sind ein Kernmerkmal sowohl der Bulimia nervosa (BN) als auch der subklinischen BN (Andere Näher Bezeichnete Fütter- oder Essstörung [BN-OSFED]). Kognitive Essstörungsmodelle gehen von der Annahme aus, dass saliente Reize wie z. B. die Konfrontation mit dem eigenen Körper selektive Aufmerksamkeitsprozesse auslösen, die an der Aufrechterhaltung von typischerweise mit Essstörungen assoziiertem Verhalten wie ausgeprägtes körperbezogenes Kontroll- und Vermeidungsverhalten beteiligt sind. Damit im Einklang konnten Blickbewegungsstudien zeigen, dass -im Vergleich zu gesunden Frauen- Personen mit (sub)klinischer Essstörung bevorzugt Körperbereiche betrachten, die sie subjektiv hässlich (im Vergleich zu attraktiv) finden.Erkenntnisse aus experimentellen Untersuchungen liefern darüber hinaus Hinweise für einen kausalen Einfluss der selektiven Aufmerksamkeit auf die Körperunzufriedenheit dahingehend, dass eine Aufmerksamkeitsumlenkung auf subjektiv unattraktive Körperzonen die Körperzufriedenheit verschlechtert, während sich diese durch eine Aufmerksamkeitsumlenkung auf subjektiv attraktive Körperzonen verbessert. Allerdings ist letzteres schwieriger zu erzielen und bedarf daher eines verstärkten Trainings.Neueren Studien zufolge reduziert die kortikale Stimulation des dorsolateralen präfrontalen Cortex (dlPFC) durch die transkranielle Gleichstromstimulation (tDCS) störungstypische Bias und verbessert die Effekte des Aufmerksamkeitsmodifikationstrainings (AMT). Daher wird angenommen, dass ein AMT auf subjektiv positiv bewertete Körperzonen bei Frauen mit dem Vollbild einer BN/BN-OSFED den Aufmerksamkeitsbias auf subjektiv hässliche Zonen reduziert und die selbstberichtete Körperzufriedenheit verbessert. Diese Effekte sollten darüber hinaus unter Anwendung von tDCS verbessert werden.Zu diesem Zweck wird eine Gruppe von 80 Frauen mit BN/BN-OSFED mit einer Gruppe von 40 gewichts- und altersgematchten Frauen ohne Diagnose einer Essstörung in Bezug auf die Aufmerksamkeitslenkung auf die drei subjektiv hässlichsten und drei subjektiv schönsten Körperzonen sowie deren neurophysiologischen Merkmale verglichen. Zum Einsatz kommen dabei ein kombiniertes Eye-Tracking- und Elektroenzephalogramm-Paradigma sowie ein kombiniertes Nahinfrarotspektroskopie und Eye-Tracking-Paradigma. Im Anschluss daran erhalten ausschließlich Personen mit BN/BN-OSFED aktives tDCS oder Sham-tDCS während eines wiederholten körperbezogenem AMT, das auf eine Steigerung der Aufmerksamkeitslenkung auf subjektiv attraktive Körperzonen abzielt, oder sie erhalten eine vergleichbare AMT-Kontrollbedingung in einem doppelblinden between-subject-Vergleich. Im Anschluss an die letzte Trainingssitzung wird die aufmerksamkeitsbezogene Verarbeitung des Körperbildes anhand der experimentellen Paradigmen erneut erfasst. Körperunzufriedenheit wird anhand von Fragebögen vor den experimentellen Erhebungen, vor und nach dem Training sowie in einem 4-Wochen und 3-Monats Follow-up erhoben.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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