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Humangeographische Forschungsperspektiven nach dem "practice turn" in den Sozialwissenschaften
Antragstellerin
Dr. Susann Schäfer
Fachliche Zuordnung
Humangeographie
Förderung
Förderung von 2016 bis 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 317780968
Mit seiner 1996 veröffentlichten Theorie der sozialen Praktiken setzt Theodore Schatzki neue und relevante Impulse für die Konzeptionen sozialen Handelns in den Sozialwissenschaften. Im Mittel-punkt stehen dabei Fragen nach der Konstitution des Sozialen und nach Verflechtung individueller Handlungsweisen mit übergeordneten sozialen Phänomenen. Zentrale Konzepte in Schatzkis Theorie sind zum einen 'Praktiken-Arrangement-Bündel', die verstärkt das Materielle für die Konstitution des Sozialen berücksichtigen, und zum anderen der 'Zeit-Raum' sozialer Praktiken. Eine Analyse der Orchestrierung von Zeit, Raum und Praktiken und deren Verdichtung zu 'place-path-arrays' ist der daraus folgende Auftrag für empirische Forschung. Der Zweck des Forschungsnetzwerks ist die Bündelung solcher praktiken-theoretischer Forschung unter deutschsprachigen Humangeograph/innen mit dem Ziel theoretische und methodologische Themen zu diskutieren und diese für die humangeographische Forschung weiterzuentwickeln. An dem Forschungsnetzwerk nehmen Wissenschaftler/innen unterschiedlicher humangeographischer Ausrichtung teil, die anhand von drei Querschnittsthemen (politische Praktiken, Praktiken der wirtschaftlichen Transformation und des Marktes, Praktiken des Konsums) die Theorie der sozialen Praktiken aufarbeiten und den von ihnen bearbeiteten Forschungsthemen neue Impulse zuführen wollen. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse sollen auf dem Deutschen Kongress für Geographie 2017 mit handlungs- und praxisinteressierten Geograph/innen diskutiert werden. Der Erkenntnisgewinn aus der dreijährigen Kooperation soll in gemeinsamen Themenheften und einem Handbuch zu 'Praktiken und Raum' festgehalten werden.
DFG-Verfahren
Wissenschaftliche Netzwerke