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Meisterschaft im Prozess. Texte und Studien zum Langen Ton Frauenlobs

Fachliche Zuordnung Germanistische Mediävistik (Ältere deutsche Literatur)
Förderung Förderung von 2006 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 31783468
 
Das Projekt fragt nach den Bedingungen, Möglichkeiten und Grenzen der Traditionsbildung meisterlicher Spruchdichtung. Es konzentriert sich dabei auf die unter Frauenlobs Namen überlieferten Strophen im Langen Ton in den frühen und späten Hauptüberlieferungszeugen. Zugrunde liegen zwei Einsichten: 1. Die Vielschichtigkeit frauenlobischer Meisterschaft zwischen dem dunklen Marien- und Frauenpreis und dem ¿klaren¿, rhetorisch eher ¿traditionellen¿ Sangspruch (Didaktik, Panegyrik, Gnomik) basiert auf ganz unterschiedlichen Formen der literarischen Bearbeitung diskursiven Wissens aus den Bereichen Herrschaft und Recht, Ethik und Religion, Sprachtheorie und Sprachphilosophie sowie Kunst und Literatur bis hin zu weitgefächerten, oft unspezifischen Formen anthropologischen (Alltags-) Wissens. 2. Das damit verbundene ¿Autor¿-Bild wurde langanhaltend tradiert und das in den Strophen des Langen Tons der älteren Überlieferung literarisch bearbeitete und präsentierte Wissen unterlag wiederum facettenreichen Bearbeitungen. Das hier beantragte Vorhaben fragt nach den Formen früher und später Bearbeitung unterschiedlichen Wissens, die sich von der affirmativen Übernahme, der Negierung und dem Missverstehen über Formen der Auswahl, Verkürzung und Ausweitung bis hin zu Formen der Modifikation und Umbesetzung sowie Umkodierung erstrecken. Das Projekt zielt dabei auf Stabilität und Wandel epistemischer Ordnungen in der meisterlichen Spruchdichtung und es fragt danach, wie aus der Perspektive des textuellen Umgangs mit diskursivem Wissen literarische Traditionsbildung funktioniert.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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